Oberbürgermeister Jürgen Großmann (rechts) und Andreas Wohlfarth eröffneten die Ausstellung "Kunst auf Abwegen" im Nagolder Steinhaus. Zu sehen sind Werke verschiedener Preisträger der vergangenen Jahre. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Freiberufler stellen im Nagolder Steinhaus Werke der Gewinner der Aktion "Kunst auf Abwegen" aus

Von Uwe Priestersbach

Nagold. Eigentlich pausiert "Kunst auf Abwegen" in diesem Jahr, nachdem sich die Freiberufler für einen zweijährigen Rhythmus des Nagolder Kunstpreises entschieden haben. Und trotzdem müssen die Kunstfreunde aus Nagold und der Region nicht auf "Kunst auf Abwegen" verzichten – im Gegenteil.

So haben die Freiberufler das 25-jährige Bestehen des Steinhauses zum Anlass für eine ganz besondere Ausgabe von "Kunst auf Abwegen" genommen. Dabei präsentieren 27 der bisherigen 30 Preisträger des Nagolder Kunstpreises ihre Werke im ältesten Nagolder Gebäude.

Wie Oberbürgermeister Jürgen Großmann bei der Ausstellungseröffnung betonte, haben die Nagolder Freiberufler mit ihrer Kunstaktion "von Anfang an für Furore gesorgt und eine Marke geschaffen". Bei der Gelegenheit sprach der OB von einer "genialen Idee", eine neue Plattform für das Thema Kunst zu schaffen. Denn die Attraktivität einer Stadt sei eben auch von der Kunst abhängig, und mit "Kunst auf Abwegen" werde nach außen das Signal gesetzt, dass Nagold eine kreative Stadt sei.

Und weil der Nagolder Kunstpreis bundesweit eine Höhe Anziehungskraft entwickelt habe, hofft Jürgen Großmann, "dass die Erfolgsstory fortgesetzt wird". Um dafür einen Anreiz zu schaffen, erklärte der OB: "Wir verdoppeln den Einsatz der Stadt beim nächsten Kunstpreis".

Für die Freiberufler führte Andreas Wohlfarth in die Ausstellung ein. Er dankte zunächst dem Steinhaus-Team, das eine große Bilderflut bewältigen musste. Wie Wohlfarth in Erinnerung rief, hatte die Fachgruppe des Gewerbevereins 1999 zum ersten Mal zu ihrer ungewöhnlichen Kunstaktion unter der Überschrift "Kunst auf Abwegen" aufgerufen. Von 2001 an wurde dann der Nagolder Kunstpreis ausgelobt. Der Clou dabei: In Praxen, Büros und Kanzleien in Nagold zeigen verschiedene Künstler ihre Werke. Im vergangenen Jahr wurde der mit 3000 Euro dotierte Kunstpreis der Nagolder Freiberufler bereits zum zehnten Mal vergeben und mit 130 Anmeldungen ein Rekord verzeichnet. "Wir haben uns etabliert und man nimmt uns wahr", erklärte Wohlfarth. Er hatte auch noch eine Vision parat. Unter dem Arbeitstitel "Kunstraum Nagold" skizzierte er ein mögliches Kunstmuseum in der Stadt, das von vielen Akteuren bespielt werden könnte.

Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von den angehenden Nagolder Berufsmusikern Joachim Schäfer (Saxofon) und Peter-Philipp Röhm (Piano).

Die Ausstellung der Preisträger im Nagolder Steinhaus kann noch bis zum 2. November zu den üblichen Öffnungszeiten des Museums dienstags, donnerstags und donntags von 14 bis 17 Uhr unter die Lupe genommen werden, wobei für Gruppen auch Öffnungszeiten nach Vereinbarung möglich sind. Und auch zu dieser Ausstellung gibt es wieder ein Begleitprogramm, denn am Montag, 6. Oktober, steht in den Nagolder Krone-Lichtspielen eine Sondervorstellung auf dem Spielplan. Gezeigt wird der Dokumentarfilm "Gerhard Richter – Painting" der Filmemacherin Corinna Belz über den deutschen Maler, Bildhauer und Fotografen Gerhard Richter.