Nagolder Feuerwehr geht neue Wege: Paul Amand bekommt 50-Prozent-Stelle. OB Jürgen Großmann spricht von "Paradigmenwechsel".
Nagold-Pfrondorf - Neue Wege beschreitet die Nagolder Feuerwehr mit der Einführung eines hauptamtlichen Stadtbrandmeisters. Oberbürgermeister Jürgen Großmann sprach bei der Hauptversammlung der Gesamtwehr nicht ohne Grund von einem "Paradigmenwechsel" und einer "neuen Situation".
So hatte der Nagolder Gemeinderat grünes Licht für die Schaffung einer 50-Prozent-Stelle gegeben, die voraussichtlich ab April mit dem bisherigen ehrenamtlichen Gesamtwehr-Kommandanten Paul Amand besetzt wird – der bereits seit 1971 aktives Mitglied der Nagolder Feuerwehr ist und 15 Jahre lang Kommandant der Abteilung Stadt war. Seit 1996 ist Amand zudem Kommandant der Nagolder Gesamtwehr mit ihren neun Stadtteilwehren.
"Diese personelle Besetzung ist ideal", betonte der Rathauschef. "Wir müssen anerkennen, dass die Anforderungen an die Professionalisierung der Feuerwehr immer mehr steigen." Zu den Aufgaben des hauptamtlichen Stadtbrandmeisters soll unter anderem der Einsatzleitungsdienst bei der Feuerwehr zählen; ebenso die Unterstützung der ehrenamtlichen Abteilungskommandanten. Daneben wird Paul Amand bei der Organisation des Katstrophenschutzes oder bei Themen wie Veranstaltungssicherheit mitwirken und die Leitung der Gesamtwehr wahrnehmen.
Wie Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide deutlich machte, markiert die Stadt Nagold mit der Einführung eines hauptamtlichen Stadtbrandmeisters einen "Meilenstein" – zumal man damit zur Entscheidung gelangt sei, dass bestimmte Aufgaben der Feuerwehr in hauptamtliche Hände gelegt werden sollen. Gleichzeitig machte der Kreisbrandmeister deutlich, dass damit die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen weder bevormundet noch in Frage gestellt werden. Vielmehr sei es Sinn und Zweck der Professionalisierung, das Ehrenamt zu unterstützen und den "Druck von den ehrenamtlichen Schultern herunterzunehmen".
