Arbeitsmarkt: In der Region sind aber nach wie vor 12 291 Menschen auf Jobsuche

Nordschwarzwald. Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Nagold-Pforzheim ist von Oktober auf November weiter zurückgegangen – auf den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren, wie die Agentur in Nagold gestern mitteilte.

Mitte November waren 12291 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 274 oder 2,2 Prozent weniger als im Oktober und 629 oder 4,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging innerhalb der vergangenen vier Wochen um 0,1 auf 3,8 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag sie noch bei 4,1 Prozent.

"Der Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald ist aktuell in einer stabilen Verfassung und wurde durch die milde Witterung zusätzlich positiv beeinflusst", meldet Martina Lehmann, neue Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim. "Erfreulicherweise mussten sich im November erneut weniger Menschen arbeitslos melden als im Vormonat."

Erste Anzeichen für eine konjunkturelle Eintrübung

Gleichzeitig sank aber auch die Zahl der Arbeit suchenden Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Diese rückläufige Dynamik bedeutet im Ergebnis, dass das Risiko den Arbeitsplatz zu verlieren für die Beschäftigten im Nordschwarzwald geringer geworden ist", so Lehmann weiter, die auch die negativen Seiten der Entwicklung nicht verschweigt: "Für diejenigen, die bereits arbeitslos sind, ist es aber schwieriger geworden eine Arbeitsstelle zu finden, weil die Unternehmen im Moment bei Neueinstellungen etwas zurückhaltender sind."

Die Nachfrage nach Arbeitskräften war somit im November, für die Jahreszeit durchaus üblich, rückläufig. 1098 Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim gemeldet, 167 oder 13,2 Prozent weniger als im Oktober und 176 oder 13,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Es gibt allerdings auch erste Anhaltspunkte, die auf eine konjunkturelle Eintrübung auf dem Arbeitsmarkt hindeuten könnten. "Uns erreichen vermehrt Anfragen zur Kurzarbeit, der Beratungsbedarf in den Betrieben zu diesem Instrument steigt. Ob und in welchem Umfang dann auch tatsächlich Kurzarbeit angezeigt wird, ist derzeit jedoch nicht absehbar", so Lehmann weiter.

Die Arbeitslosigkeit ist von Oktober auf November bei allen Personengruppen zurückgegangen, besonders deutlich in der Altersgruppe der 15- bis unter 25-Jährigen. Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe: Junge Fachkräfte, die nach ihrer Ausbildung im Sommer nicht übernommen wurden, haben inzwischen eine Arbeitsstelle gefunden. Andere, die sich nach Ende ihrer Schulzeit zunächst arbeitslos meldeten, haben eine Ausbildung oder ein Studium begonnen.

Bei den Älteren (50 Jahre und älter) ging die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 56 oder 1,3 Prozent zurück. Noch erfreulicher ist der Vorjahresvergleich: Vor einem Jahr waren in dieser Altersgruppe noch 274 oder 6,0 Prozent mehr Menschen ohne Job.

Pforzheim bleibt Schlusslicht in der Statistik

Unter den sieben Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim hat Mühlacker mit 2,9 Prozent den besten Wert. Es folgen Freudenstadt und Horb (jeweils 3,1 Prozent), Nagold (3,3 Prozent), Calw (3,5 Prozent), und Bad Wildbad (4,2 Prozent). Schlusslicht bleibt Pforzheim mit 4,5 Prozent.

Insgesamt bleiben damit fünf der sieben Geschäftsstellenbezirke unter der Arbeitslosenquote des Gesamtbezirkes.