Wolfgang Hübner, Helga Mühleisen und Gerd Igney (von links) freuen sich über den Erhalt der Ehrennadel der Stadt Nagold. Überreicht bekamen sie diese von Oberbürgermeister Jürgen Großmann (hinten). Foto: Fritsch

Stadt hat drei neue Träger ihrer Ehrennadel. Geehrte sehen sich als Vertreter für ganze Gruppe. Initiativen und Ideen gehen Akteuren nicht aus.

Nagold - Erfolgreiche Sportler, Musiker, Forscher und Handwerker sind Träger der Nagolder Ehrennadel. Aber eben auch engagierte Bürger, die sich für das Allgemeinwohl einbringen. Helga Mühleisen, Gerd Igney und Wolfgang Hübner gehören ganz klar zu dieser Kategorie. Für ihr unermüdliches Wirken im Leitungsteam des Arbeitskreises Asyl bekamen sie jüngst in der Sitzung des Nagolder Gemeinderats die Auszeichnungen verliehen.

Denn in Zeiten immer harscher geführter Flüchtlingsdebatten, stehen die drei Geehrten für ein großes Stück Menschlichkeit. Oder, wie es Nagolds OB Jürgen Großmann in der Sitzung sagte: Hohe Verdienste um die "Nagolder Willkommenskultur", hätten sich die drei erworben.

Ehrung stellvertretend für viele Menschen

Dabei war auch dem Nagolder Stadtoberhaupt wichtig, dass die Ehrung stellvertretend für "unheimlich viele Menschen" sei. Und Großmann erinnerte an "ein Wunder", dass man erlebt habe, als sich beim ersten Infoabend zum Asylbewerberheim in Nagold spontan Menschen fanden, die sagten, sie wollten sich da einbringen. Sie wollten ein Beispiel setzen für eine funktionierende Zivilgesellschaft. Großmann: "Nagold ist bei dem Thema Arbeitskreis Asyl vorneweg gegangen und ist auch ein Modell für viele Gemeinden in Baden-Württemberg geworden." Dass in Nagold mit dem Thema entspannt umgegangen werde, sei den Geehrten und dem Arbeitskreis Asyl zu verdanken.

Initiativen und Ideen gehen Akteuren nicht aus

Und Großmann freute sich, dass den Akteuren die Initiativen und Ideen nicht ausgingen. So hoffte der OB auch, dass der Arbeitskreis Asyl beim nächsten Schritt, der Integration, eine ähnlich wichtige Rolle spiele. "Das Thema bleibt auf der Tagesordnung", sagte Großmann. Und er kündigte an, sich gemeinsam Gedanken machen zu wollen, was man in Sachen Integration noch tun könne – sowohl von Seiten der Stadt als auch als Zivilgesellschaft. Großmann: "Da zähle ich auch auf Sie."

Gerd Igney, der für die Geehrten sprach, betonte, dass Nagold die Aufnahme von Flüchtlingen von Anfang an sehr aktiv und im positiven Sinne offen gestaltet habe. Er bedankte sich auch bei den Anwohnern, die sich auf die Gespräche am runden Tisch eingelassen hätten. Igney erklärte: "Sie ehren damit den gesamten Arbeitskreis Asyl." Rund 50 Menschen helfen darin aktiv mit, weitere 150 Mitbürger seien "aktiv interessiert" und lassen sich zum Beispiel regelmäßig über die Arbeit informieren.