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Dekan Ralf Albrecht, Projektleiterin Dorothee Völkner und Dekan Holger Winterholer begleiten den Eröffnungsgottesdienst der "Woche für das Leben" in Nagold

Das Thema der Aktion "Woche für das Leben" in diesem Jahr ist "Kinderwunsch, Wunschkind, Designerbaby". Der Eröffnungsgottesdienst für Württemberg wird am Sonntag, 30. April, in Nagold veranstaltet.

Nagold. Seit über 20 Jahren veranstalten die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland gemeinsam die Aktion "Woche für das Leben". Sie ist eine ökumenische Aktion der evangelischen und katholischen Kirche und findet in diesem Jahr vom 29. April bis 6. Mai statt. Das Motto lautet "Kinderwunsch, Wunschkind, Designerbaby".

Frank Otfried July und Gebhard Fürst zu Gast

Der Eröffnungsgottesdienst in Württemberg findet in diesem Jahr zum ersten Mal in Nagold statt. Am kommenden Sonntag, 30. April, feiern der evangelische Landesbischof Frank Otfried July und der katholische Bischof Gebhard Fürst den Gottesdienst gemeinsam mit Pastor Jonathan Whitlock, dem evangelischen Dekan Ralf Albrecht, dem katholischen Dekan Holger Winterholer und allen Gästen um 17 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche in Nagold.

"Es ist etwas ganz Besonderes, dass die württembergische Eröffnung bei uns in Nagold stattfindet", sagte Albrecht im Gespräch mit unserer Zeitung. "Wir freuen uns sehr darüber und laden die ganze Region dazu ein, den ökumenischen Gottesdienst mit uns zu feiern." Ökumenisch bedeute in diesem Fall nicht nur evangelisch und katholisch, dazu gehöre auch die evangelisch-methodistische und die neuapostolische Kirche.

Dass der Eröffnungsgottesdienst dieses Jahr in Nagold stattfinde, sei auch deshalb toll, weil Nagold generell viele ökumenische Aktionen, beispielsweise im Rahmen der Landesgartenschau, veranstalte und auch die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen hier sehr aktiv sei, erklärte Albrecht.

"Die Schwangerschaft und Geburt verändern sich durch zunehmenden medizinischen und technischen Fortschritt. Während der ›Woche für das Leben‹ soll es auch um die damit zusammenhängenden Fragen der reproduktionsmedizinischen Techniken und der diagnostischen Verfahren zum Erkennen genetischer Defekte und Krankheiten gehen", erklärte Dorothee Völkner, die Projektleiterin vor Ort. "Auch wie man Babys verändern und seinen Vorstellungen anpassen kann, so wie es in manchen Ländern schon normal ist, wird thematisiert", ergänzte Winterholer.

Im Gottesdienst am Sonntag werden der Bischof und der Landesbischof eine thematische Einführung geben, die zum Nachdenken anregen soll. Auch vier Expertinnen, die im Bereich von Kinderwunsch und Schwangerschaft arbeiten, werden den Gottesdienst mitgestalten. Das Opfer, welches dort gesammelt wird, geht zur einen Hälfte an den Arbeitskreis "Hilfe für Schwangere" und zur anderen Hälfte an die Aktion "Goldmund" der Caritas Calw, welche sich für finanzschwache Kinder und Jugendliche einsetzt. Nach dem Gottesdienst wird es vor der Stadtkirche einen Stehempfang und Zeit für Gespräche geben.

Schutzbedürftigkeit menschlichen Lebens

Die Aktion "Woche für das Leben" will Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Schutzbedürftigkeit menschlichen Lebens in allen Phasen sensibilisieren. Die Bandbreite der Themen ist dabei unendlich groß: Es geht um die Wertschätzung des Lebens im Alter, um den Umgang mit behinderten, kranken oder pflegebedürftigen Menschen, um den Einsatz für eine kinderfreundliche Gesellschaft, um den Schutz ungeborenen Lebens, um Fragen der Bioethik, um Chancen und Grenzen der modernen Medizin, um die Bewahrung der Schöpfung oder den Schutz von Ehe und der Familie.