Das Gesangsensemble "Inspiration" von Peter Eisele (links) übernahm den Gesangspart. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Adventsmusik: "Inspiration" singt, Manfred Kramer erzählt

Schwäbisch gedichtet und mit "Inspiration" vertont erlebte ein großes Publikum zum zweiten Advent in der Ebhauser Kirche die Weihnachtsgeschichte. Von Manfred Kramer rezitiert und Peter Eisele arrangiert wechselten sich Erzählung und Lieder nicht nur ab, sondern ergänzten sich perfekt.

Ebhausen. "Die schwäbische Weihnacht" ist der Titel der von Manfred Eichhorn in neues, mundartlich-schwäbisches Gewand gekleideten Geschichte von Josef, Maria und der Geburt Jesu Christi. Der gelernte Buchhändler hat in seinem Leben schon viele Werke verfasst. Eines der bekanntesten ist aber wohl die mehrfach im Fernsehen gezeigte "schwäbische Weihnacht". In ihr verlegt Eichhorn Nazareth und Bethlehem mitten auf die schwäbische Alb. Außerdem hat er zu bekannten weihnachtlichen Melodien eigene Texte verfasst, welche zwischen den Kapiteln gesungen werden.

Nun verlas Manfred Kramer die durch den Ulmer Autor neu gekleidete Erzählung in der nahezu vollen Ebhausener Kirche – mit stilechtem schwäbischen Dialekt, versteht sich. Beschwingt, heiter und stets sympathisch schmunzelnd gab er die teils etwas deftiger als im Original formulierten Verse wieder, wofür er allerlei Lacher erntete. Die etwas lockerer gemalte Atmosphäre der Geschichte sowie die zeitgemäßere und dennoch kunstvoll gereimte Ausdrucksweise verliehen dem Werk neuen Charme und Glanz. Dennoch war ein besinnlicher, traditioneller Grundtenor zu vernehmen, welchen die malerische Kulisse der Ebhausener Kirche sowie Manfred Kramers Vortragsweise unterstrichen.

Thematisch passende Lieder aus dem alpenländischen Raum

Wirklich vollständig machte diesen besinnlichen Abend das Ensemble "Inspiration" unter Leitung von Peter Eisele. Wie von Eichhorn vorgesehen, interpretierten die zehn Sänger dessen umgeschriebene Weihnachtslieder zwischen den einzelnen Kapiteln und luden somit während der ereignisreichen Wanderung von Maria und Josef immer wieder ein, inne zu halten, zu lauschen, zu genießen. Zu diesen neu aufgelegten, von Peter Eisele für einen mehrstimmigen Chor arrangierten Klassikern der Weihnachtsmusik gehörten unter anderem "No ganga mr ens Tal" zur Melodie von "Was soll das bedeuten" und "Lauf lieber Josef" zu den lieblichen Klängen von "Kommet ihr Hirten".

Eisele hatte Manfred Eichhorns Konzept zusätzlich um einige thematisch passende Lieder aus dem alpenländischen Raum ergänzt. So sang "Inspiration" unter anderem die Urfassung von "Stille Nacht, heilige Nacht", das oberösterreichische "Der Heiland ist geboren", "Ihr Kinderlein kommet" sowie den "Mürztaler Engelruf" aus der Steiermark. Jede Note, jedes Wort dieser Werke ging unter die Haut. Als der Chor die Stimmen erhob, lachte niemand, sprach niemand, kein Geräusch war von den vollen Kirchenbänken her zu vernehmen. Alle Besucher schienen in totaler Stille zu verharren und einfach nur zuzuhören. Nur ein Geräusch war neben den Stimmen zu hören: der Klang des Klaviers, gespielt von Margit Arndt-Leibinger, deren Fähigkeiten Peter Eisele in den höchsten Tönen lobte und als "einmalig" betitelte.

Kein Wunder also, dass das Konzertende mit stehenden Ovationen bis in die letzten Reihen einherging. Die Weihnachtsgeschichte auf der schwäbischen Alb, die mit neuen Texten versehenen Melodien mit Ohrwurm-Qualitäten und die von Eisele handverlesenen, geschickt eingestreuten, zusätzlichen Lieder machten dieses Konzert zu einem ganz besonderen besinnlichen Erlebnis.