Nico Van de Weyer (rechts) ist der neue Schulsozialarbeiter am OHG. Darüber freuen sich (von links) Ulrich Hamann, Walter Kinkelin und Gerd Hufschmidt. Foto: Hofmann

Am OHG hat Nico Van de Weyer die Stelle des Schulsozialarbeiters übernommen.

Nagold - Die Tür steht weit offen. Es ist der Raum mit der Nummer 113 am OHG – das Zimmer für die Schulsozialarbeit. "Meine Tür steht immer offen", sagt Nico Van de Weyer. Und meint das auch im übertragenen Sinn.

Er ist der große Unbekannte am Nagolder OHG. Nico Van de Weyer hat mit dem Beginn dieses Schuljahres den Job der Schulsozialarbeit an dem Gymnasium übernommen. Lange Zeit wird er also nicht unbekannt bleiben. Doch groß ist Nico Van de Weyer auf jeden Fall – Typ Zwei-Meter-Mann. An seiner offenen, freundlichen Ausstrahlung ändert das nichts. Vertrauen zu schaffen, das fällt ihm leicht. Ein wichtiger Punkt für die Schulsozialarbeit am OHG. Wie gesagt, die Tür steht offen, jeder ist willkommen. Und die Schüler dürfen ihn sogar Duzen.

Zwei Jahre hat das OHG nun Erfahrungen mit dem Thema Schulsozialarbeit gesammelt. Träger der Stelle ist das Jugendhaus Youz. "Finanziert wird die Stelle vom Land, dem Kreis, der Stadt, der Schule und dem Youz", erläutert Youz-Geschäftsführer Gerd Hufschmidt. Und in diesen ersten zwei Jahren hat man am OHG mit Schulsozialarbeiterin Andrea Frasch offensichtlich gute Erfahrungen gesammelt. Nicht nur der Neue bescheinigt seiner Vorgängerin, gute Arbeit geleistet zu haben.

Schulleiter Walter Kinkelin und sein Stellvertreter Ulrich Hamann jedenfalls wollen den Schulsozialarbeiter nicht mehr missen. Von einer guten Akzeptanz spricht Kinkelin, nicht nur bei den Schülern, auch bei den Lehrern. "Wir sind froh, dass er hier ist", sagt der Direktor. Denn die Schulsozialarbeit passe hervorragend in das Netz an Beratungen, die am OHG geboten werden – vom Vertrauenslehrer, über die Lernberatung bis hin zur Seelsorge. Ulrich Hamann kann das nur bestätigen. "Der Schulsozialarbeiter wird ganz natürlich in das Gebilde aufgenommen und als wichtiger Partner gesehen."

"Ich habe Schweigepflicht"

Klar ist man am OHG auch froh, dass nach dem Weggang von Andrea Frasch die Stelle recht zügig wieder besetzt werden konnte. Van de Weyers Verlobte promoviert in Tübingen, und so zog es den Sozialarbeiter aus Coburg in die Nähe. Das erste Feedback innerhalb der Schule ist positiv – offensichtlich auch bei den Schülern. Immer wieder schauen neugierige Jugendliche beim neuen Schulsozialarbeiter vorbei. Gerade auch deshalb steht die Tür immer offen. Wobei "immer" ist dann doch übertrieben. Geht es an Beratungsgespräche, wird die Tür natürlich geschlossen. Verschwiegenheit ist nämlich wichtig. Was mit ihm besprochen wird, bleibt auch bei ihm – außer der Schüler stimmt einer Weitergabe an Dritte zu. Nico Van de Weyer: "Ich habe Schweigepflicht."

Als Endzwanziger hat Nico Van de Weyer auch schon einige Jahre an Berufserfahrung gesammelt – in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Das ist auch der Grund, warum ihn die Stelle am OHG so gereizt hat. Das Youz als Arbeitgeber mit all seinen Angeboten für Kinder und Jugendliche habe ihm sehr zugesagt. Und so steht Nico Van de Weyer auch für eine enge Vernetzung von OHG und Jugendhaus. Unter anderem will er dort ganz bewusst auch immer wieder im offenen Treff präsent sein.

1150 Schüler und 110 Lehrer – die gilt es nun ersteinmal kennenzulernen. In die verschiedensten Projekte in den Klassen und der SMV wird der Schulsozialarbeiter eingebunden. Auch so macht er sich bekannt.

Wichtig ist ihm außerdem, dass er stets erreichbar ist. Persönlich im Raum 113, per Telefon, per E-Mail aber auch auf seinem Handy. "Man kann mich auch abends oder nachts anrufen", sagt der neue Schulsozialarbeiter.