Das Duo "Dui do on de Sell" brachte das Nagolder Publikum zum andauernden Lachen.   Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Witzig: "Dui do on de Sell" bringen die Zuschauer in der Alten Seminarturnhalle zum Toben

Wehe der Ehefrau, deren Mann in Alterszeit geht. Der ist dann nämlich plötzlich den ganzen Tag daheim. Da bleibt nur noch zu sagen: "Reg di net uf", wie es "Dui do on de Sell" ausdrücken.

Nagold. Stricken oder einen Luftballon aufblasen – beides versuchen Petra Binder und Doris Reichenauer alias "Dui do on de Sell", um den Stress abzubauen, den ihnen ihre Männer daheim bescheren. Rund 300 Besucher in der randvollen Seminarturnhalle hörten am Freitagabend aufmerksam zu, als die beiden Powerfrauen im Dialog über ihre Angetrauten schimpften.

Wer kann es ihnen verdenken, bestellt der eine doch einfach wie selbstverständlich den Seniorenteller für seine Frau. Der andere fegt den Dreck nur weg, wenn es seine ehemalige Sekretärin in seinen Onlinekalender einträgt.

Alltagsgeschichten spritzig erzählt

Das Programm des Duos dreht sich rund um solche Alltagsgeschichten. Und die erzählten Petra Binder und Doris Reichenauer so spritzig, dass in der Halle nach jedem frechen Spruch, jeder Spitze und jeder Pointe ein ohrenbetäubender Lärm losbrach. Gelächter, Klatschen, Jubelrufe – das Publikum wartete mit allem auf, was es an Beifallsbekundungen zu bieten hatte.

Die Damen in den pinken Shirts saßen indes ganz gelassen auf ihrem Tisch, baumelten mit den Füßen und sinnierten über den perfekten Traummann: einen, der sie die Treppe hinaufträgt, aufs Bett wirft und dann "das Haus durchputzt, während ich schlafe" – gurrte Petra Binder. Der eigene bringt ja noch nicht mal den Einkauf zustande, geschweige dessen, ist er zu romantischen Gesten wie einem spontanen Blumengeschenk fähig. Nicht einmal als Heimwerker taugen die Männer des Comedy-Duos. Und der Sinn für Mode geht ihnen gänzlich ab.

Auch die Gatten bekommen ihr Fett weg

Die beiden hatten aber auch andere Themen: Neben den Gatten, die die Klobrille nicht runterklappen, bekamen die eigenen Schwiegereltern, die Anhänger antiautoritärer Erziehung, die sich vermehrenden Veganer und die technikaffine heutige Gesellschaft ihr Fett weg. Auch auf die "partnerschaftlich noch nicht endversorgten" alten Bekannten kamen die wortgewandten Frauen zu sprechen.

Das Publikum blieb da nicht verschont. Immer wieder wandten sich "Dui do on de Sell" voneinander ab und dafür den Zuschauerreihen zu. Sie bewiesen dabei so viel Charme, dass ihnen die Angesprochenen die kleinen spöttelnden Bemerkungen nicht übel nahmen. Stattdessen setzte sofort das den ganzen Abend andauernde Gelächter ein.