Der Geiger Johannes Pridzun spielte einen ganzen Satz aus einem Concerto von Antonio Vivaldi. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikschüler gestalten Adventsabend im Krankenhaus

Von Maria Kosowska-Németh

Nagold. Mit ihrem traditionellen Adventsabend im Krankenhaus schenkten die jungen Künstler der Nagolder Musikschule einen optimistischen Impuls sowohl den Patienten als auch den Konzertbesuchern. Ein farbenprächtiger Christbaum und die reich mit Weihnachtsgebäck gedeckten Tische unterstrichen die Gastfreundschaft der Krankenhausdirektorin Alexandra Freimuth, die sich über den alljährlichen, bereits 21. Besuch der Musikschule sehr freute.

Zu den jüngsten Pianisten zählten Leon Kandorfer und Lilly Schinko. Von ihrer guten Duo-Arbeit zeugte neben dem gleichmäßig festen Anschlag auch synchron elegantes Verbeugen. Den saftigen Applaus bekam auch Jakob Dorn für sein mutiges "Stimmführer"- Solo in den zwei kleinen Liedern, die er vierhändig mit seiner Lehrerin spielte. Im Vergleich zu seinen jüngsten Kollegen übersprang Till Niklas Köbele gut ein paar musikalische Stufen und zeigte in "Danzas argentinas" von Alberto Ginastera die akrobatisch kühnen Finger-Exerzitien.

Auf dem Programm überwogen diesmal längere Stücke, die Klavierbegleitung übernahmen Sabine Joß und Martin Kalmbach. Der Geiger Johannes Pridzun bereitete den ganzen Satz aus einem Concerto von Antonio Vivaldi vor. Diese Musik hat an sich einen weihnachtlichen Unterton, der spiegelte sich im sehr angenehmen, sauberen Vortrag des kleinen Bubes wider. Saphira Koik stellte ihre Tarantella für Violine vielleicht zu gemütlich für einen südländischen Tanz, insgesamt jedoch ganz beachtlich für ihr zartes Alter vor.

Wie der Stadtmusikdirektor Florian Hummel verriet, erwarte er bei jedem Adventskonzert eine neue spannende Weihnachtsgeschichte von Christa Albrecht. Diesmal erzählte die Pfarrerin über einen Obdachlosen, der sich nachts aus der Weihnachtskrippe den Mantel eines der drei Weisen heimlich zum Wärmen ausleiht.

Die Oboe gehört zu den schwierigsten Blasinstrumenten, trotzdem hatte Magnus Blessmann sein Instrument in einer dreisätzigen, modern betonten Suite von Pierre Dubois fest unter Kontrolle. Kontrastierend im Klang und Charakter spielte die Flötistin Lisa Zobel einen Sonaten-Ausschnitt von Otto Nicolai. Den instrumentalen Teil des Konzerts beendeten Nina und Peter-Phillipp Röhm mit der Serenade von Jules Demersseman für Altsaxophon und Klavier. Das Geschwisterpaar interpretierte das tänzerische Stück mit musikalischem Gespür und einer Prise Virtuosität.

Zum Schluss präsentierte sich der weiblich besetzte kleine Chor: Clara Schmidlechner, Rosalie Weirowski, Mareike Stängle, Majbrit Schik, Carolin Dürr, Elena Kwiring, Kaja Herrenkind und Laura Häfele sangen vielversprechend, leider sehr zurückhaltend die kunstvoll bearbeiteten Weihnachtsweisen.

Alle Beteiligten freuten sich über den üppigen Applaus und kleine Geschenke. Der gelungene Abend mündete im gemeinsamen Singen von "Vom Himmel hoch".