Mindersbach lädt zum Tag des offenen Denkmals am 11. September in den Teilort ein. Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktionstag: Mindersbach lädt am Tag des offenen Denkmals am 11. September zum Entdecken ein

"Gemeinsam Denkmale erhalten" – unter diesem Motto steht der deutschlandweite Aktionstag am Sonntag, 11. September. Der Ortsteil Mindersbach lädt dazu ein und bietet eine Rundwanderung an.

Nagold-Mindersbach. Der jüngst erstellte Flyer zum Lapidarium auf dem Mindersbacher Friedhof und das Wagnermuseum im Rathaus hat dem Ortschaftsrat Mindersbach Anlass gegeben, bei dem Aktionstag dabei zu sein.

Aber man habe noch mehr Schönes und Sehenswertes im Ort. Einige Höhepunkte hat man in einer Rundwanderung zusammengefasst: Sie führt vom Friedhof und der Kirche zur Ortsmitte mit dem Wagnermuseum. Weiter geht es zu der neuen Rundbank, vorbei an der Trockenmauer und über die Linden am Hagbiegel zurück zum Friedhof. Der Weg ist barrierefrei, einzig das Museum ist nur über Stufen zu erreichen. Die circa zwei Kilometer lange Strecke ist gut für Familien oder auch ältere Menschen geeignet.

In der Zeit von 11 bis 14 Uhr ist das Museum geöffnet. In dieser Zeit findet eine Bewirtung in der Ortsmitte statt.

Die Abteilung "Frauenturnen" vom Sportverein Pfrondorf/Mindersbach bietet Getränke und einen Imbiss an. Wer nach 14 Uhr die Wanderungen unternehmen möchte, kann im Gemeindehaus beim Sonntagskaffee eine Rast einlegen.

Eine geführte Wanderung startet um 11 Uhr in der Ortsmitte. Sie wird von Ortschaftsrat Günter Vollmer geleitet. Bei Bedarf gibt es um 12.30 Uhr eine weitere Führung.

1777 wurde die alte Kirche abgerissen

Wer den Kurs auf eigene Faust erkunden möchte, findet an allen Stationen eine kleine Drucksache auf der die Stationen beschrieben sind.

In einem Flyer zum Tag des offenen Denkmals sind Sehenswürdigkeiten in Mindersbach beschrieben. So die Mindersbacher Kirche: Bereits im 15. Jahrhundert bestand in Mindersbach an zentraler Stelle eine Hofkapelle "Unserer lieben Frau", auch "Marienkapelle" genannt. An ihrer Stelle wurde im Jahre 1576 eine neue Kirche errichtet.

Die Kirche war um die Zeit von 1768 an ihren Mauern beschädigt, hatte gefährliche Risse und war zu klein für die zahlreichen Kirchenbesucher, daher diskutierten die Verantwortlichen, eine neue Kirche zu bauen. Es war der "Staat" unter Herzog Karl Eugen, der im Jahre 1777 die neue Kirche auf seine Kosten erstellen ließ.

Die letzte Predigt vor dem Abbruch der Kirche war am 16. März 1777, 14 Tage später wurde die alte Kirche abgerissen. Die Bauzeit betrug ein halbes Jahr. Bereits am 2. Oktober 1777 wurde die neue Kirche mit einem Festgottesdienst eingeweiht.

Die evangelische Kirche Mindersbach wurde in Jahren 1905, 1930 und 1964/65 erneuert. Die Mindersbacher Orgel stammt aus dem Jahr 1905, sie wurde unter anderem in den Jahren 1964/65 erneuert und ganz aktuell in diesem Jahr saniert.

Zum Wagnermuseum im Haus Zimelerstraße 3 heißt es: Johannes Dürr (Wagner), 1856 bis 1931, aus Seitzental kauft 1879 das Haus. Er richtet in der ehemaligen Gaststube "Zur Krone" eine Wagnerwerkstatt ein. Friedrich Dürr, 1881 bis 1961, übernimmt die Wagnerei vom Vater. Gottlob Dürr (Schreiner), 1909 bis 1991, übernimmt das Haus 1958.

1992 entsteht im Rathaus ein Museum

Nachdem das Anwesen Zimelerstraße 3 verkauft wurde, stellten die Nachkommen von Gottlob Dürr die Einrichtung der Wagnerwerkstatt als Leihgabe der Gemeinde zur Verfügung. Daraufhin wurde das Museum 1992 im Mindersbacher Rathaus eingerichtet.

Gleich am Ortseingang, von Nagold kommend, fällt links die Trockenmauer ins Auge. Sie wurde als Stadtteilprojekt im Rahmen der Gartenschau 2012 neu errichtet. Die dort ehemals vorhandene Mauer war baufällig und musste ersetzt werden. Die Mauer wurde trocken – das heißt ohne Mörtel – mit unbehauenen Kalksteinen aufgesetzt. Die dadurch entstandenen Fugen und Hohlräume dienen als Lebensraum für viele Kleintiere wie Blindschleichen, Eidechsen oder Wildbienen.

Auch die in den Mauerfugen und auf der Mauerkrone wachsenden Pflanzen tragen dazu bei, dass sich viele Insekten dort einfinden. Einige Pflanzen, wie Küchenschelle, Sedum, Thymian und Sonnenröschen wurden extra gepflanzt, andere haben sich von alleine dort angesiedelt.

Beschrieben sind im Flyer ebenso die Rundbank und die Linden auf dem Mindersbacher Hohbühl.