Ein wuchtiges Ding: Im Stadtpark Kleb steht die große Bühne für die beiden Sommerzauber-Konzerte. Techniker bereiten alles für einen reibungslosen Ablauf vor. Foto: Fritsch

Nach tagelangem Aufbau startet am Freitag das erste Open-Air. Techniker bereiten alles für reibungslosen Ablauf vor.

Nagold - Der Boden im Stadtpark Kleb ist zerfurcht von schwerem Gerät. Sattelzug für Sattelzug musste sich durch die schmale Einfahrt kämpfen. Im Gepäck: Bühne, Ton- und Lichttechnik für den Sommerzauber. Der enge Zeitplan muss eingehalten werden – gleich kommt die erste Band zum Soundcheck.In den vergangenen Tagen waren täglich 15 bis 25 schwarz behelmte Männer damit beschäftigt, die 15 mal 18 mal zwölf Meter große Bühne und die dazugehörige Technik für die Open-Air-Konzerte des Sommerzaubers aufzubauen. Erwartet werden heute die Spider Murphy Gang, die Hermes House Band und die Dorfrocker; morgen treten Christina Stürmer, Cassandra Steen und Glasperlenspiel auf.

Bereits vor einer Woche rollten die ersten drei Lastzüge durch die Stadt. Abgeladen wurden Träger, Sockel, Stahlbögen, Planen und alles, was zu einer Bühne dazugehört. Die 15 Meter hohen Türme mussten mit einem Kran aufgestellt werden. Licht- und Tontechnik folgten in zwei weiteren Sattelzügen.

Dort steuern die Veranstalter vom City-Verein Nagold und die Vertreter der Agentur Betrieb hoch 3 die Vorbereitungen, zu denen auch "unfassbar viele Absprachen" mit den Künstlern gehören, wie Geschäftsführer Manuel Schittenhelm erzählt. Er durchwühlt seinen Schreibtisch im Container nach dem Bühnenplan und findet ihn schließlich irgendwo zwischen leeren Flaschen, Funkgeräten, Drucker und einer Packung Kekse. Allein Christina Stürmer reise mit einem zehnköpfigen Technikteam an, so Schittenhelm. Die verschiedenen Vorstellungen der Bands zu Beleuchtung und Sound müssen bereits im Vorfeld unter einen Hut gebracht werden.

Doch Schittenhelm ist zufrieden: "Die Zusammenarbeit ist super", ob mit dem Bauhof oder den Fachfirmen, die man bewusst aus der Region geholt hat. "Wir wollten jemanden, der weiß, wie Nagold tickt und wie der Sommerzauber tickt." Alles laufe sehr professionell ab. Dabei gelte es, nicht einmal die kleinste Kleinigkeit zu vergessen. Denn beim Konzert muss alles laufen wie geschmiert.

In den vergangenen Tagen wuselte es auf der Bühne nur so von Männern mit schwarzen Helmen auf dem Kopf, die sich um alle technischen Feinheiten kümmerten. Es galt etwa, Seitenplanen einzuziehen, viele Kilometer Kabel zu verlegen und die Beleuchtung mithilfe von Motoren an Ketten bis in luftige Höhen zu ziehen.

Für den reibungslosen Ablauf wurde die komplette Bandtechnik auf rollbare Podeste gestellt. "Nur so können wir die kurzen Umbauzeiten von 15 Minuten einhalten", erklärt Schittenhelm. Was sich durch einen Sichtschutz den Blicken der Zuschauer entzieht: Links von der Bühne ist eine Rampe angebracht, über die die technischen Geräte, die nach einem Auftritt nicht mehr benötigt werden, schnell abtransportiert werden können. Hinter einem Vorhang steht dann schon alles für den nächsten Künstler bereit – natürlich auf Rollen.

Von der Bühne zieht sich sozusagen eine lange Versorgungsschnur bis zum 40 Meter entfernten Turm, der auf 48 Quadratmetern mit Mischpulten vollgestopft ist. Die Kabel sind natürlich fein säuberlich verlegt und abgedeckt. Auf der Fläche zwischen Turm und Bühne können bis zu 4000 Leute Platz finden. Schittenhelm ist aber froh, wenn es 2000 werden, die heute Abend Spider Murphy und Co. bejubeln. Der Vorverkauf lief nicht so gut, wie er sagt, des schlechten Wetters wegen. Es gebe noch genügend Karten an der Abendkasse – und zwar bereits ab 16 Uhr. Um 19 Uhr heute Abend geht es dann los mit dem Sommerzauber. Bis dahin muss alles passen – also nichts wie ran an den Soundcheck.