So viele Hochzeitsbäume wie noch nie wurden 2017 in Nagold gepflanzt. Foto: Priestersbach

Sieben frisch gebackene Ehepaare greifen zum Spaten. Städtisches Geschenk nach wie vor beliebt.

Nagold - Sieben frisch gebackene Ehepaare legten am Samstag gemeinsam Hand an, um ihren Obstbaum auf der Nagolder Hochzeitsbaumwiese zu pflanzen – und stellten damit einen Rekord ein.

"So viele Hochzeitsbäume waren es noch nie", stellte der Nagolder Umweltschutzbeauftragte Peter Widmann-Rau zufrieden fest. In der Tat: In diesem Jahr wurden insgesamt 17 Hochzeitsbäume in Nagold gepflanzt. Peter Widmann-Rau freute sich, dass die Aktion mit dem städtischen Baumgeschenk nach wie vor so beliebt ist. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren bereits rund 150 Hochzeitsbäume gepflanzt.

Schon seit 17 Jahren werden Paare bei ihren Trauungen auf dem Nagolder Standesamt gefragt, ob sie einen Baum pflanzen wollen, was entweder auf eigenem Grund und Boden oder eben auf einer städtischen Hochzeitsbaumwiese möglich ist. Danach schreiten die Ehepaare dann auf der Streuobstwiese zur Tat.

"Jetzt lassen wir uns überraschen, wie er wächst"

Die Idee zu dieser bemerkenswerten Aktion hatten die Nagolder Naturfreunde, "weil die Obstbaumwiesen so langsam vergreisen", wie Dieter Laquai seinerzeit feststellte.

Von der Stadt Nagold werden dabei die Bäume, das Bindematerial und die nötigen Pfosten zur Verfügung gestellt. Die Ehepaare erhalten für ihre Baumpflanzung auf der Hochzeitsbaumwiese 15 Jahre lang den Obstertrag ihres Hochzeitsbaumes.

Nach der jüngsten Pflanzaktion ist die Hochzeitsbaumwiese auf dem Wolfsberg zwischen Industriegebiet und Autobahnzubringer voll mit Hochzeitsbäumen belegt – und Peter Widmann-Rau muss sich auf die Suche nach der fünften Wiese machen.

Allerdings, so räumte er ein, gebe es in der Kernstadt momentan kein passendes Grundstück mehr im städtischen Eigentum, und so müsse man vermutlich auf einen Stadtteil ausweichen, so der Umweltschutzbeauftragte.

"Das ist eine schöne Aktion, zur Hochzeit Bäume wachsen zu lassen", fanden auch Katja und Michael Ohngemach am Rande der Aktion auf dem Wolfsberg. Sie hatten sich für einen Apfelbaum der Sorte "Retina" entschieden, weil sich die Beschreibung der Äpfel so lecker gelesen hatte. "Jetzt lassen wir uns überraschen, wie er wächst", meinte Michael Ohngemach und griff voller Tatendrang zum Spaten.