Die Schmiede im Schietinger Museum wird in diesem Jahr vom Verein für Heimatgeschichte besucht. Foto: Ortschronik Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltungen: Verein für Heimatgeschichte Nagold bringt 100 Jahre altes Buch neu heraus / Ortsbesuch in Schietingen

Die von Martin Luther vor 500 Jahren ausgelöste Reformation ist Schwerpunkt des Jahresprogramms 2017 des Vereins für Heimatgeschichte Nagold. So sind vier von insgesamt neun Programmpunkten direkt oder indirekt dieser Thematik gewidmet.

Nagold. Das Hauptaugenmerk ist auf die Verbreitung der lutherischen Lehren im südwestdeutschen Raum und speziell auch im Raum Nagold gerichtet. So hat der Verein für Februar eine Buchpräsentation vorbereitet, einen Reprint des vor 100 Jahren von Pfarrer Rentschler aus Rohrdorf verfassten Buchs mit dem Titel "Die Reformation im Bezirk Nagold".

Im Mai besucht der Verein die Ausstellung in der Stuttgarter Schlosskirche mit dem Titel "Luther kommt nach Württemberg". Wenngleich Luther nie persönlich in Württemberg war, erzählt die Ausstellung, wie Württemberg auf sehr eigene Weise lutherisch wurde. Die Schlosskirche war der erste neu gebaute evangelische Kirchenraum im Land.

Der alljährlich im Anschluss an die Mitgliederversammlung am 9. Februar geplante Vortrag trägt den Titel "Hier stehe ich, es war ganz anders. Wie Luther-Irrtümer durchs Leben helfen". Referent ist der evangelisch-freikirchliche Theologe Andreas Malessa, auch bekannt als Buchautor, Dokumentarfilmer, Hörfunk- und Fernsehjournalist sowie Zeitungskolumnist.

Die vorreformatorische, 1500 Jahre währende gemeinsame Geschichte der Christen beleuchtet eine Ausstellung der Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen mit dem Titel "Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt", die der Verein am 24. Juni besucht. Die von der Baden-Württemberg-Stiftung geförderte, von der Universität Heidelberg und dem Vatikan arrangierte Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und des deutschen Bundestagspräsidenten. Auf der Rückfahrt besucht der Verein das einstige Zisterzienserkloster Maulbronn, um zu entdecken, wie das Klosterleben vor der Reformation war und wie diese das Kloster verändert hat.

Das Schmiedemuseum ist eine besondere Rarität

Dann aber bietet das Jahresprogramm auch wieder andere heimatgeschichtliche Themen. So gilt der seit vielen Jahren gepflegte Besuch von Teilorten oder Nachbargemeinden der Stadt Nagold in diesem Jahr am 29. April dem Teilort Schietingen im Steinachtal. Das dortige Schmiedemuseum etwa ist eine besondere Rarität.

Auch die seit 15 Jahren gepflegten Eisenbahnnostalgie-Exkursionen werden fortgesetzt. Traditionell am 3. Oktober geht es diesmal wieder auf die Ostalb zur Lokalbahn Amstetten-Gerstetten, einer privaten Museumsbahn mit eigener, 20 Kilometer langer Strecke. Höhepunkt wird der Besuch des Bayerischen Eisenbahnmuseums Nördlingen sein, wo 200 historische Originalfahrzeuge zu besichtigen sind, darunter acht betriebsfähige Dampfloks sowie 25 betriebsfähige Diesel- und E-Loks.

Für Freunde der schönen Künste wird mit einer zweitägigen Exkursion am 19. und 20. September ein besonderes Schmankerl angeboten. Die Reisenden folgen dabei "Kunst und Kultur im südlichen Elsass inmitten farbenfroher Fachwerkhäuser und weiterer Weinanbaugebiete". Man wandelt auf dieser Tour auf den Spuren von Martin Schongauer, Matthias Grünewald und Albert Schweitzer.

Engagement beim Sommerferienprogramm

Nicht zuletzt sei erwähnt, dass sich die Vereinsvorsitzende Judith Bruckner selbst wieder im Sommerferienprogramm für Kinder einbringt. Außerdem lädt der Verein dazu ein, am 10. September den Tag des offenen Denkmals zu Streifzügen in die Vergangenheit zu nutzen, wenn historische Bauten und Stätten, die sonst kaum zugänglich sind, ihre Pforten öffnen.

Die Jahresprogramme des Vereins werden im Rathaus-Foyer, im Steinhaus und in der Stadtbibliothek öffentlich ausgelegt.