Eine Probenszene zu "Otto weg!". Das alles andere als bierernste Stück um Otto Hahn wird nächste Woche zweimal aufgeführt. Foto: Schwarzwälder-Bote

"TheARTig" führt das von OHG-Lehrer Andreas Schäfer geschriebene Musiktheater "Otto weg!" auf

Von Rafael Hummel

Nagold. Es ist eine echte Eigenkreation: Am Freitag, 3. und Samstag, 4. Oktober, wird im Nagolder Kubus das Musiktheaterstück "Otto weg!" in seiner dritten, etwa einstündigen Version, aufgeführt.

Die Theater-AG des Otto-Hahn-Gymnasiums "TheARTig" unter der Leitung von Andreas Schäfer inszeniert das humorvolle Stück gemeinsam mit dem Chor der 8. Klasse von Frank Meyer. Mehr als 20 Schauspieler und etwa 35 Chorsänger sind ausführende Künstler des Gemeinschaftsprojekts von Theater-AG und Chor.

Der Text von "Otto weg!" wurde von Andreas Schäfer selbst geschrieben. Die Lieder sind überwiegend eine Gemeinschaftsproduktion von Schäfer und Meyer. Zwei junge Schauspielerinnen haben die Musik zu ihren Liedern sogar selbst komponiert. Schäfer führt darüber hinaus Regie. Zunächst war "Otto weg!" als eine kurze Schauspieleinlage im Rahmen des 40-jährigen Namensjubiläums des Gymnasiums konzipiert, später folgte eine etwas längere Version, die auf der Bühne des Europaparks aufgeführt wurde.

Das Grundkonzept des Stücks ist also schon erprobt und hat erste Erfolge erzielt. Die nunmehr dritte Version von "Otto weg!" bietet dem Publikum über eine Stunde Unterhaltung.

Vor allem die Schauspieler sind bereits intensiv mit Proben beschäftigt. Das ist auch nötig, denn Schäfer hat noch so einiges an Text dazu gedichtet.

Voller Eifer feilt er mit den jungen Mimen an den einzelnen Szenen und er lobt das Engagement seiner Schützlinge. Ausnahmslos sind sie offen für Schäfers Vorschläge und setzen seine Regieanweisungen zuverlässig um.

Die Schauspieler sind hoch motiviert. Luka (14) beispielsweise ist schon jetzt vom Gelingen der Uraufführung überzeugt: "Durch die Aufführung im Europapark, kennen wir uns in dem Stück schon gut aus." Till (13) beschreibt "Otto weg!" als "ein schönes Stück, zu dem mit dem neuen Text noch viele witzige Motive dazugekommen sind". Schauspielerin Lilli (13) hat eine der vielen schweren Nebenrollen zu spielen, da sie eine oberflächliche "Romantikerin" verkörpert und dazu die ganze Zeit "wie auf Wolke sieben schweben" muss.

Das Stück selbst handelt – der Titel lässt es erahnen – von Otto Hahn. Eine langatmige Abhandlung über die historische Person Otto Hahn ist das Stück aber nicht. Ganz im Gegenteil. Auf die historische Korrektheit kommt es Schäfer nicht an. Vielmehr lenkt der Autor den Fokus auf die Darstellung allgemeiner Belange des Lebens in bunten Bildern, verspieltem Witz und vielfältiger Komik. Auch die Kritik an Otto Hahns Lebenswerk, das letztlich die Herstellung von Nuklearwaffen ermöglichte, wird in "Otto weg!" höchst spielerisch behandelt. Im Stück gibt es zwei Ebenen: Zum einen das Himmelreich und zum anderen die Erde. Während im Himmel unterschiedliche Engel mit eigenen Problemen beschäftigt sind, hetzt der böse Engel Lucia das Volk auf der Erde gegen Otto Hahn auf. Das Volk selbst besteht aus zahlreichen, klischeehaften Figuren. Vom "Idioten" bis hin zum altklug daherredenden "Gelehrten" ist alles vertreten. Klar, dass in solch einer Gesellschaft einiges an Zündstoff geboten ist. "Otto weg!" ist ein Stück voller heiterer Bilder und sprachlicher Spielereien, die, wenn man näher hinschaut, viel Tiefgang haben. Ein Stück für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.

Karten gibt es an der Abendkasse. Eine Reservierung ist per E-Mail möglich über theartig@mail.de. Aufführungsbeginn ist jeweils um 18 Uhr.