"Aus ihm machen wir auch einen Grafen", meinte Monika Monauni bei der Fotoaktion vor historischer Kulisse. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Premiere: Stiftung feiert Urschelfest auf Burgruine / Bauplanung für Bürgerzentrum ist angelaufen

Von Uwe Priestersbach

Nagold. Ein gelungenes Debüt feierte die Nagolder Urschelstiftung am Wochenende auf dem Schlossberg. Zum ersten Mal hatte die Bürgerstiftung die Burgbewirtung übernommen und dies gleich mit einem Urschelfest verbunden.

"Die Burgruine ist ein idealer Ort für Begegnungen und Informationen", erklärte Ulrich Mansfeld, Vorsitzender des Vorstandes der Urschelstiftung. Und so kann er sich gut vorstellen, dass sich das Urschelfest zu einer jährlichen Veranstaltung entwickelt.

Bei dieser Gelegenheit machte Ulrich Mansfeld deutlich: "Wir wollen mit diesem Fest kein Geld verdienen, sondern uns stärker ins Bewusstsein der Nagolder Bürger rücken."

Immerhin lautet der Leitsatz der Urschelstiftung "Bürger für Bürger", und Ziel sind Projekte in Nagold auf dem kulturellen und sozialen Sektor, aber ebenso in Sachen Bildung, Umweltschutz und Heimatpflege.

Mit der Schaffung eines Bürgerzentrums hat die Stiftung aktuell ein Großprojekt vor Augen und Ulrich Mansfeld betont: "Die Stadt zieht da mit uns am gleichen Strang und im Frühjahr 2016 soll das Ding laufen."

Derzeit läuft aber erst einmal die bauliche Planung für das Projekt im Burgcenter, doch müsse auch die Frage geklärt werden, wie das künftige Bürgerzentrum unter der Federführung der Urschelstiftung gehandelt wird. Geplant ist eine rund 220 Quadratmeter große Heimstätte, in der städtische Einrichtungen wie das Bürgerbüro sowie ehrenamtliche Gruppierungen unter einem Dach vereint sind.

"Das soll ein Ort sein, wo bürgerschaftliches Engagement und Ideen umgesetzt werden können", so Ulrich Mansfeld. Er verspricht sich vom Bürgerzentrum viele Impulse in allen Bereichen – auch um den Nagolder Bürgersinn weiterzuentwickeln.

Einen weiteren Impuls aus der Nagolder Bürgerstiftung bildete das Seniorennetzwerk. Und so steht am 15. September in der Nagolder Stadthalle unter der Überschrift "Anders alt werden in Nagold" ein Abend mit dem früheren Bremer Bürgermeister Henning Scherf auf der Agenda.

Über diese und andere Projekte informierte die Bürgerstiftung am Wochenende die Besucher des Urschelfestes. Gleichzeitig standen ebenso geschichtliche Führungen auf dem Programm, bei denen Eckhart Kern kenntnisreich die historischen Fakten zur Burg Hohennagold beleuchtete, die gegen Ende des 30-jährigen Krieges zerstört wurde und den Nagoldern später quasi als Steinbruch diente.

Daneben konnten sich die Besucher in historischen Gewändern vor den Burgmauern fotografieren lassen – und Monika Monauni meinte zu einem jüngeren Besucher: "Aus ihm machen wir auch einen Grafen."