Auch mit dem möglichen Ehrentreffer sollte es für die Nagolder Verbandsliga-Fußballer beim Gastspiel in Bietigheim-Bissingen nichts werden. Hier scheitert Micael Marques kurz vor Schluss mit einem Freistoß an der Abwehr der Platzherren. Foto: Kraushaar

Verbandsliga: VfL Nagold braucht schon eine kleine Serie zum Anschluss. Aufsteiger überraschen.

Nach dem fünften Spiel ohne Punktgewinn sitzt der VfL Nagold fürs erste im Keller der Fußball Verbandsliga fest. Mit fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer hat sich schon ein Rückstand aufgebaut, der nur sehr schwer zu egalisieren sein wird.

Der VfL Nagold braucht inzwischen nicht nur ein Erfolgserlebnis, sondern die Mannschaft braucht schon eine kleine Serie, um zumindest erst einmal den Anschluss an das hintere Mittelfeld herzustellen.

Aus dem punkteten Aufsteiger TSG Backnang, FC Wangen und der FV Rot-Weiß Weiler. Überhaupt die Aufsteiger, sie machen den etablierten Teams das Leben schwer. Der TSV Essingen ist inzwischen punktgleich mit dem Ligafavoriten FSV Bissingen Tabellenführer, die TSG Backnang, FV Rot-Weiß Weiler, ja selbst der FC Gärtringen sind besser gestartet als der VfL Nagold.

Auch wenn die eine Halbzeit recht ordentlich mitgespielt haben, immer wenn die Elf von Alfonso Garcia das Tempo angezogen hat, brannte es im VfL-Strafraum lichterlohe. Zwangsläufige Folge waren vier Tore, die unter dem Strich auch dem Spielverlauf, vor allem in der zweiten Halbzeit, entsprachen.

Mit der Rückkehr der Urlauber Marcel Schuon, Marcel Tieck und Micael Marques hatte VfL-Trainer Sven Hayer seine Elf umgebaut. Routinier Marcel Schuon spielte zentral in der Innenverteidigung, Luca Silic agierte erstmals auf der rechten Seite der Viererkette, Markus Glemser war nach links gewechselt. Auch wenn sich das noch einspielen muss, sah das einige Zeit recht gut aus. Einer der wenigen Hoffnungsschimmer, die sich in Bissingen jedoch an einer Hand abzählen ließen. Das Mittelfeld arbeitete eine Halbzeit lang gut, verlor im zweiten Abschnitt jedoch relativ schnell den Zugriff so dass der FSV fast im Schongang zu zwei Toren kam. "Ich hatte noch in der Pause vor den langen Bällen in die Spitze gewarnt", sagte Hayer über den Stellungsfehler der dem Foulelfmeter, verursacht von Torhüter Andreas Gusenbauer, voraus ging. Dass es danach noch zweimal im VfL Gehäuse "schepperte", machte den Unterschied in der Qualität der Mannschaften aus. Cleverer, reaktionsschneller, entschlossener im Abschluss, - diese drei Tribute unterschieden die Angriffsleistungen. Marian Asch staubte zweimal ab, alle vier Nagolder Angreifer die in den zweiten 45 Minuten auf dem Platz standen, kamen nicht einmal annähernd in so eine Situation, um an so einen Ball zu kommen. "Wir schießen einfach keine Tore", diese Feststellung von Sven Hayer ist inzwischen nicht mehr ganz neu.

In dieser Situation nur auf die Stürmer zu zeigen wäre fatal. Auch bei Standardsituationen passiert nichts, was den Gegner groß erschrecken könnte. Die Mannschaft spielt derzeit eindeutig unter Wert, jeder hat mit sich selbst zu tun, das Selbstvertrauen tendiert in Richtung den Nullpunkt. In so einer Situation hilft nur ein Erfolgserlebnis, aus diesem Grund kommt der nächsten Partie gegen den Göppinger SV eine ganz besondere Bedeutung zu.