Ob auf der Marktstraße, am Urschelbrunnen, vor und in den Geschäften – die Stimmung beim Urschelfest war entspannt und fröhlich. Foto: Fritsch

Besonders am Sonntagnachmittag strömen Massen in Nagolder Innenstadt. Mit Video

Nagold - Während andere Festformate in Nagold – wie die Silvesterparty – an Reiz eingebüßt haben, hat der Urschel-Herbst nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Und das obwohl das Konzept seit Jahren in seinen Grundzügen gleich geblieben ist – oder vielleicht auch gerade deshalb. Das hat das Wochenende wieder gezeigt.

Wein, leckeres Essen und Musik. Dazu noch attraktive Handwerker- und Lebensmittelstände und geöffnete Geschäfte – fertig ist das Rezept für ein erfolgreiches und attraktives Herbstfest in der Nagolder Innenstadt. Das hat in den vergangenen Jahren funktioniert. Und das hat sich auch 2017 nicht verändert.

Es begann alles ganz entspannt. Zum etatmäßigen Wochenmarkt gesellte sich am Samstagvormittag der Kunsthandwerkermarkt. Geschmückter Urschelbrunnen mit Urschelwein, dazu einige Geschäfte, die ihren Kunden und Gästen den Urschelwein kredenzten. Und die Essensversorgung war natürlich auch gewährleistet – durch Foodtrucks mit Maultaschen oder Langos oder Klassikern wie der Currywurst oder – im Hennehof – Zwiebelkuchen.

In eben jenem Hennehof entfaltete sich dann schon am Nachmittag auch schnell die entspannte "Urschelfest"-Stimmung, während auf der nahen Marktstraße schon der erste Trubel herrschte. Musik und Jongleur Willy taten ein Übriges, um die Menschen in den Hennehof zu locken.

Dass eine steife Brise durch die Straßen und Gassen pfiff, schien die Besucher nicht zu stören. Sie ließen sich ihre Stimmung dadurch überhaupt nicht trüben.

Selbst am Sonntagvormittag – als die Geschäfte der Innenstadt noch nicht geöffnet waren – schlenderten viele Besucher durch die Straßen. Zwar waren die Jacken dicker und Schals etwas enger um den Hals gewickelt als tags zuvor – doch auch um diese Zeit war mächtig Leben in der Stadt.

Nach 13 Uhr dann – nachdem die Geschäfte ihre Pforten geöffnet hatten – schien es fast so, als ob jemand eine Besucher-Schleuse geöffnet hätte. Die Menschen strömten in die Stadt, binnen kürzester Zeit waren die Straßen – und die Läden – voll.

"Das Fest ist in der Region einfach eine echte Marke"

Dass die Innenstadt in diesen Stunden pulsierte, dazu trug neben dem verkaufsoffnen Sonntag und Freiluftangeboten von Geschäften und Organisationen freilich auch das vielseitige musikalische Rahmenprogramm bei – das von den Bläsern des Bezirksposaunentags über die Trachtenkapelle Gündringen bis zu den "Hillbilly Heroes" reichte.

Kein Wunder, dass die Macher vom City-Verein, Chef Klaus Drissner und City-Managerin Anna Bierig vollauf zufrieden mit dem Wochenende sind. "Ich glaube am Sonntag waren noch nie so viele Menschen auf dem Urschel-Fest. Und für den Samstag gilt das Gleiche", so Drissner am späten Sonntagnachmittag. "Natürlich hat uns auch das Wetter in die Karten gespielt. Für eine Kombination aus Einkaufen, Bummeln und Essen war das perfekt." Für Anna Bierig kommt der Erfolg auch in diesem Jahr nicht von ungefähr. "Das Urschel-Fest ist in der Region einfach eine echte Marke", so Bierig. Eine Marke, die das Team um die City-Managerinnen Angela Nisch und jetzt Anna Bierig über die mit Jahre erfolgreich aufgebaut habe, lobt Drissner, der das Urschel-Fest gar als "Top-Event" im Nagolder Festkalender bezeichnet. "Ein echter Magnet eben."

Zwei Tage entspannte Stimmung und reges Treiben in der Stadt. Nagold hat an diesem Wochenende gezeigt, dass das sogar (fast) ganz ohne Herbstsonne funktioniert.