Über mangelnde Besucher kann sich der Nagolder Weihnachtsmarkt eigentlich nicht beklagen. Foto: Archiv: Fritsch

Überarbeitetes Konzept sieht drei Auftrittspunkte und ein eigenes Winterdorf für Kinder vor.

Nagold - Es ist zwar keine Revolution. Aber ein etwas anderes Bild wird der Nagolder Weihnachtsmarkt schon abgeben, wenn die Neukonzeption greift, die Theresa Brutscher und Philipp Baudoin dem Gemeinderat vorgestellt haben. Das Gremium zeigte sich schon mal ganz angetan.

Über mangelnde Besucher kann sich der Nagolder Weihnachtsmarkt eigentlich nicht beklagen. Und doch hat man innerhalb der Stadtverwaltung einige Schwachpunkte ausgemacht, mit deren Beseitigung die Veranstaltung noch zeitgemäßer und noch attraktiver werden soll. Aus diesen Überlegungen heraus hat man bei der Stadt eine Neukonzeption des Weihnachtsmarktes ausgearbeitet, die Theresa Brutscher von der Tourismusabteilung und Philipp Baudouin vom Kulturamt dem Nagolder Gemeinderat in dessen Sitzung vorstellten.

Drei Ziele verfolgt die Stadt mit dem neuen Konzept: erstens die Verbesserung der Außendarstellung des Marktes, neudeutsch die Verbesserung des Images, zweitens die Verbesserung der Qualität des Angebots und drittens die Unterscheidbarkeit zu anderen Weihnachtsmärkten in der Region.

"Man trifft sich" – das Motto bleibt

Bei der Verbesserung der Außendarstellung denkt man bei der Stadt vor allem an eine Neugestaltung der Flyer, Plakate und Banner. Die sollen einfach zeitgemäßer, moderner werden und durch die intensivere Verwendung von Bildern auch emotional ansprechender. Am eingespielten Motto des Marktes "Man trifft sich" soll sich aber nichts ändern.

Deutlich sichtbare Änderungen wird es aber in Sachen Bühnen auf dem Markt geben. So ist man vom Konzept einer zentralen Bühne abgekommen und will stattdessen die Auftrittspunkte besser auf dem Markt verteilen. Insgesamt soll es drei dieser Punkte geben, die auch unter einem ganz bestimmten Motto stehen sollen: Am Rathaus dreht sich dann alles um Kinder und Familien, am Alten Turm steht das Besinnliche und Kirchliche im Mittelpunkt und am Platz an der Alten Vogtei soll es mit Musikacts und Jonglage jung und hip zugehen.

Von dieser Maßnahme verspricht man sich, dass der Markt gleichmäßiger beschallt wird und die Zuhörer und Zuschauer der Darbietungen besser auf dem ganzen Marktareal verteilen und sich nicht am Rathaus ballen. Bisher schwachen Marktzeiten will man dadurch begegnen, dass man zu diesen Zeiten an diesen Auftrittsorten ein besonders attraktives Programm bietet.

Feierliche Eröffnung mit einer Kutschfahrt

Auch was die Inhalte des Programms angeht, will man neuere Wege gehen und gezielt kulturelle Akteure von außerhalb ins Programm integrieren. "Die könnten dann ihre ›Fans‹ mit auf den Markt bringen und so die Besucherzahl und die Attraktivität weiter steigern", hofft Theresa Brutscher.

Zur Steigerung der Attraktivität sieht das neue Konzept auch eine feierliche Eröffnung mit einer Kutschfahrt durch den Markt vor. Die Einrichtung von zusätzlichen Stellen, wo die Besucher – unabhängig von den Ständen – sich hinsetzen und essen und trinken können, werde derzeit noch geprüft, berichtete Britscher.

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal des überarbeiteten Weihnachtsmarktes soll ein spezielles Angebot für Kinder sein, das derzeit noch den Arbeitstitel "Kinderweihnachtsdörfle" trägt. In und um das Rathaus soll es ein Rentier-Rodeo, eine Bastelwerkstatt, eine Eisstockbahn, einen speziellen Verpflegungsstand, eine kleine Bühne unter den Arkaden und – im Rathausfoyer – eine gemütliche Ecke geben, in der Weihnachtsgeschichten vorgelesen werden.

Finanziell soll die Neukonzeption des Marktes übrigens keine Veränderungen mit sich bringen. Nach Angaben von Philipp Baudouin werde der Abmangel bei rund 32.000 Euro bleiben.

Im Gremium stieß das neue Konzept auf Wohlwollen. Ohne Gegenstimme erteilten die Räte dem neuen Konzept ihren Segen. Auf gute Resonanz sei man im Übrigen auch bei den Händlern gestoßen, berichtete Theresa Brutscher. Die Zahl der Anfragen für den Nagolder Weihnachtsmarkt sei jedenfalls "riesig".