In mehreren Wellen erfolgte gestern das Durschneiden des Bandes zur Einweihung des Lebenshilfe-Neubaus in Nagold. Foto: Priestersbach

Inklusion: Neues Domizil eingeweiht. Breite Unterstützung aus der Region.

Nagold. Groß war am Sonntag die Freude über das gelungene Werk: Nach nur 15-monatiger Bauzeit konnte der Neubau der Lebenshilfe Oberes Nagoldtal offiziell eingeweiht werden. Zahlreiche Besucher machten sich ein Bild von den neuen Räumen.

"Wir haben es geschafft und vor ihnen liegt das neue Zentrum der Lebenshilfe", erklärte deren Vorsitzender Rolf Dietz nicht ohne Stolz. Denn die neu geschaffenen 450 Quadratmeter Nutzfläche "beinhalten alles, was die Lebenshilfe für ihre umfangreichen Aufgaben benötigt", so Rolf Dietz mit Blick auf das 80-köpfige Mitarbeiterteam, von dem rund 150 Menschen mit Handicap betreut werden. Und so lautete das Fazit des Vorsitzenden: "Alles ist so gelaufen, wie wir es uns gewünscht haben".

Sein großer Dank galt allen am Bau Beteiligten, vor allem dem Bauteam der Lebenshilfe sowie den zahlreichen Spendern und Sponsoren, ohne deren Unterstützung die Finanzierung der Baukosten von 1,4 Millionen Euro nicht möglich gewesen wäre.

"Alles ist so gelaufen, wie wir es uns gewünscht haben"

Wie Projektleiter Matthias Köhler in seinem Baubericht erläuterte, standen im Mittelpunkt aller Planungen die Bedürfnisse der Menschen mit Handicap. So verfüge das neue Domizil der Lebenshilfe über etliche multifunktional aufgebaute Räume. Gleichzeitig betonte der Projektleiter, "die geniale Unterstützung aus der Region hat uns unheimlich geholfen". Lobend erwähnte Matthias Köhler nicht nur die tolle Zusammenarbeit mit Architekt Andreas Kampert, auch den beteiligten Handwerkern bescheinigte er hochwertige Arbeit.

Statt der sonst üblichen Grußworte hatte sich die Lebenshilfe für ein Interview der Festgäste entschieden, die von Jürgen Kistner und Konstanze Schmidt befragt wurden. Beeindruckt vom gelungenen Werk zeigte sich der CDU-Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel, der zugleich betonte: "Inklusion ist nicht zum Nulltarif zu haben".

Dass die Lebenshilfe jetzt über den richtigen Rahmen für eine noch professionellere Arbeit verfügt, machte Oberbürgermeister Jürgen Großmann deutlich. Für ihn war von Anfang an klar gewesen, dass dieses Projekt ein Erfolg wird – auch ebenso, dass hier viele Akteure zusammenstehen mussten. So sprach der OB von einem guten Beispiel "für eine hervorragende Gemeinschaftsleistung".

In den Augen der SPD-Bundestagabgeordneten Saskia Esken hat die Lebenshilfe mit ihrem Neubau viel Mut und Gemeinsinn bewiesen. Sie betonte gestern: "Inklusion ist eine Chance für alle, verschieden zu sein". Für die Städte und Gemeinden aus der Region erinnerte Ebhausens Bürgermeister Volker Schuler daran, dass die Lebenshilfe im gesamten Oberen Nagoldtal tätig sei – und daher hätten die Kommunen das Projekt auch sehr gerne unterstützt.

Umrahmt wurden die feierliche Einweihung gestern vom Posaunenchor Altensteig und den "TanzTalenten" der Lebenshilfe, die nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen wurden. Anschließend konnten die Besucher das neue Gebäude der Lebenshilfe eingehend unter die Lupe nehmen – und für das tolle Ambiente und die zweckmäßigen Räume gab es Lob von allen Seiten.