Phillip Thiele, Maximilian Dietel, Maximilian Auer und Laurenz Hiller mit der Urkunde für ihren Big Jump in die Nagold. Foto: Ließmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Organisatoren vom Otto-Hahn-Gymnasium bekommen in Berlin Auszeichnung überreicht

Von Maximilian Ließmann

Nagold. Es war der Big Jump: Am 16. Juni dieses Jahres, also während der warmen Sommermonate, sprangen unter anderem Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums gemeinsam in die Nagold. Sinn und Zweck dieser Aktion war jedoch keine bloße Abkühlung, sondern der Gewässerschutz.

Phillip Thiele, Maximilian Dietel, Maximilian Auer und Laurenz Hiller nahmen gemeinsam mit vielen anderen Jugendlichen und Junggebliebenen an mehr als 50 Orten, verstreut über ganz Deutschland, an der "Big Jump Challenge 2012" teil. In Nagold hatten sie die Aktion organisiert. Dafür wurden sie nun auch offiziell ausgezeichnet.

Denn Big Jump ist mehr als eine große Wasser-Gaudi. Es geht um ein ernstes Anliegen: Die Aktion hat es sich zum Ziel gesetzt, auf Gewässerqualität aufmerksam zu machen und somit den Gewässerschutz zu fördern. Die Idee gefiel den vier Jugendlichen schon im Vorfeld so gut, dass sie sich dazu auserkoren sahen, sich für ihren Heimatfluss, die Nagold, einzusetzen. Darauf aufmerksam gemacht wurden sie von zwei Lehrern ihrer Schule, Annerose Lindel und Daniel Rauser, denen, als Biologie-Lehrern, die Gewässerqualität selbst auch am Herzen liegt.

Was den Nagolder Big Jump einzigartig macht, ist der enorme Erfolg, den die Schüler damit erzielt haben. Deren Arbeit bestand nämlich nicht nur daraus, in die Nagold zu springen. Sie besprachen im Vorfeld alles mit den zuständigen Behörden der Stadtverwaltung und dokumentierten ihre Fortschritte. Des Weiteren bestimmten sie die Wasserqualität der Nagold und befassten sich im Allgemeinen mit dem Schutz von Gewässern. Sämtliche Ergebnisse und Erkenntnisse, die sie während dieser Phase gesammelt hatten, haben sie anschließend in einer Präsentation zusammengefasst, die mittlerweile auch im Internet zu finden ist.

Die Jury rund um Gesine Schwan hatte abschließend die Qual der Wahl, unter den vielen Gruppen und Aktionen die Besten zu küren. Hierbei schafften es die engagierten Nagolder Gymnasiasten, dank ihres Fleißes und ihrer Hingabe in der Gesamtplatzierung unter die ersten Drei – zusammen mit Hamburg und Wolfsburg.

Als Belohnung für ihr Engagement wurden die vier nach Berlin und sogar in den Bundestag eingeladen. Dort präsentierten sie einigen Abgeordneten im Fraktionssaal der Grünen nochmals ihre Ergebnisse und servierten den Politikern auch Wasser aus der Nagold – zum Trinken. Man erklärte den vier Gymnasiasten die genauen Abläufe, die zur Entstehung neuer Gewässerrichtlinien führen und diskutierte mit ihnen über mögliche Maßnahmen, um die Wasserqualität langfristig zu verbessern.

Mit einer Urkunde, vielen spannenden Erlebnissen und dem Wissen, etwas mit ihrer Leidenschaft und ihrem Verantwortungsbewusstsein erreicht zu haben, kehrten die vier Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums nach Nagold zurück, wo sie von ihrem stolzen Schulleiter Walter Kinkelin empfangen wurden. Besonders imponierte ihm, mit welchem Enthusiasmus sich seine Schüler dem Thema gewidmet hatten.