Helmut Gottschalk, Birgit Stein und Jörg Stahl (von links) stellten die neue Sozialstiftung der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg vor. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

Spenden-Advent wird auch auf Herrenberg und Rottenburg übertragen / 70 000 Euro werden heuer an regionale Vereine ausgeschüttet

Von Axel H. Kunert

Herrenberg/Nagold. Die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg hat mit ihrer Fusion im vergangenen Jahr auch den Bereich Sozialsponsoring neu geregelt.

Die Idee der ursprünglich von der Volksbank Nagoldtal initiierten Sozialstiftung wurde auf das gesamte Geschäftsgebiet der neuen Gesamtbank übertragen. Das bedeutet, dass der bisherige Nagolder Spenden-Advent für die regionalen Vereine nun auch für die Regionen Herrenberg und Rottenburg stattfinden wird.

Insgesamt werden in diesem Jahr im Spenden-Advent der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg 70000 Euro ausgespielt, die von der neuen Stiftung im Laufe des Dezembers verteilt werden sollen. Gemeinnützige Vereine, soziale und kirchliche Institutionen können sich dafür ab sofort mit ihren Projekten oder auch anstehenden Anschaffungen bewerben. Meldeschluss ist der 15. Oktober.

Bedingung für die Teilnahme ist jedoch, dass die Antragsteller im Geschäftsgebiet der Volksbank aktiv und auch Kunden der Bank sind. Für die Region Nagold gilt das für etwa 80 Vereine und Institutionen. Erstmals können in diesem Jahr die Anträge online über die Website der Bank unter www.vbhnr.de/spendenadvent gestellt werden. Dort sind auch die genauen Teilnahmebedingungen nachlesbar.

Welche Projekte schließlich auch tatsächlich Gelder von der Volksbank erhalten, entscheiden drei neu eingerichtete ehrenamtliche Regionalkuratorien – getrennt für die Marktgebiete Nagold, Herrenberg und Rottenburg. Das für den Raum Nagold zuständige Kuratorium besteht aus drei Vertretern der Mitgliederbeiräte, drei Aufsichtsräten und den beiden Regionaldirektoren. Die neue Stiftungssatzung sieht vor, dass zwei Drittel der insgesamt jährlich auszuschüttenden Gelder diesen Kuratorien und damit dem Spenden-Advent vorbehalten seien. Ein Drittel der Gelder verbleibe für kurzfristige Spendenanfragen während des gesamten Jahres. Hier treffen die jeweiligen Regionaldirektoren zusammen mit dem Stiftungsvorstand die Vergabeentscheidungen. Diesem Stiftungsvorstand gehören seit der Bankenfusion die Bankdirektoren Jörg Stahl und Maximilian Binzer sowie die geschäftsführenden Prokuristen Birgit Stein und Detlev Klußmann an.

In einem Pressegespräch rechneten Volksbank-Vorstandschef Helmut Gottschalk und sein Co-Vorstand Jörg Stahl vor, dass vom kommenden Jahr an die Summe der zu vergebenen Gelder auf etwa 200 000 Euro anwachsen werde. In diesem Jahr sei es nur ein anteiliger Betrag von dieser Summe, da die Stiftung wegen der erst seit Juni vorliegenden Genehmigung durch das Regierungspräsidium nur mit Verspätung gestartet werden konnte und zuvor bereits erhebliche Zuwendungen aus dem Topf für Einzelspenden verwendet worden seien. Ihre Mittel schöpft die Stiftung aus den Erträgen des Stiftungskapitals, das langfristig angelegt worden sei. Erst zum 150-jährigen Jubiläum der Bank im Januar war das ursprüngliche Nagolder Stiftungskapital von 200 000 auf 350 000 Euro für die neue Gesamtbank erhöht worden.

Wegen der niedrigen Zinsen fließen der Stiftung daraus allerdings derzeit nur "überschaubare Beträge" zu, wie Helmut Gottschalk erläuterte. Als zweite Finanzierungssäule dienen daher die Zweckerträge aus dem so genannten VR-Gewinnsparen. Bei dieser Sparform kaufen die Volksbank-Kunden jeden Monat ein oder mehrere Lose zu je zehn Euro. Davon werden 7,50 Euro einem Sparkonto gutgeschrieben, die verbleibenden 2,50 Euro werden für den Sparer in eine Lotterie eingezahlt, bei der es Preise zu gewinnen gibt.

166000 Euro im Jahr für den Spendentopf

Gegenwärtig haben die rund 56000 Kunden der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg gut 22000 dieser monatlichen Lose gezeichnet – macht über 166000 Euro im Jahr für den Spendentopf. Auch für die teilnehmenden Kunden lohne sich diese "Soziallotterie": Die beiden ursprünglichen Volksbanken Nagold und Herrenberg-Rottenburg sowie die nun fusionierte Bank hätten seit 2011 in der Region mehr als 1,3 Millionen Euro an Gewinnen an ihre teilnehmenden Kunden ausschütten können, davon über eine Million an Geldpreisen und 221000 Euro als Sachpreise.

Ursprünglich hatte die Volksbank Nagoldtal die Sozialstiftung im Jahr 2007 ins Leben gerufen und seitdem im Rahmen des Spenden-Advents Sozialprojekte gefördert. Unabhängig von der Sozialstiftung und ihrem Budget wolle die Bank aber auch darüber hinaus bei Bedarf weiterhin herausragende Einzelprojekte direkt unterstützen.