Beim Festakt in der Nagolder Stadthalle gestern Nachmittag erhielten die Teilnehmer ihre Preise und Urkunden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Spektakuläres Finale des "Jugend forscht"-Regionalwettbewerbs / Viel Ehre für Stepper

Von Sebastian Bernklau

Nagold. Es wuselt in allen Ecken, in allen Gängen. Schüler, Lehrer, Eltern und andere Gäste werfen neugierige Blicke auf die Tische und die jungen Menschen, die an diesem Freitag die Ergebnisse ihrer Wochen-, monate-, vielleicht auch jahrelangen Bemühungen der Öffentlichkeit vorstellen. Ganze Trauben von Gästen sammeln sich an manchen Ständen, während andere intensive Zweiergespräche führen. Das was die 96 jungen Menschen auf dieser etwas anderen Bildungsmesse vorstellen, sind ihre Beiträge zum Regionalwettbewerb von "Jugend forscht", der in den vergangenen zwei Tagen Nagold und vor allem die dortige Stadthalle erneut fest im Griff hatte.

Nachdem der Donnerstag hinter verschlossenen Türen ganz im Zeichen des eigentlichen Wettbewerbs und der Bewertung der Beiträge durch eine Fachjury stand, gehörte der zweite Tag der Öffentlichkeit. Und die zeigte zwischen 9 und 14 Uhr enormes Interesse an den Ergebnissen und den Projekten der Jungforscher. Für 13 Projekte und deren Forscher geht es mit "Jugend forscht 2015" weiter. Denn diese 13 Projekte errangen einen Regionalsieg und dürfen sich auf die Teilnahme am Landeswettbewerb in Stuttgart und Balingen Ende März freuen. Knapp die Hälfte davon, nämlich sechs, kommt aus Nagold. Aber auch das Maria-von-Linden-Gymnasium Calw-Stammheim konnte sich über drei Regionalsiege freuen. Ein Regionalsieg ging jeweils nach Bad Wildbad und Altensteig.

Mit dem Niveau des Wettbewerbs war Wettbewerbsleiter Jürgen Stepper sehr zufrieden. Was Stepper bei seinem letzten Wettbewerb als Leiter beeindruckte, war unter anderem, dass selbst die ganz jungen Teilnehmer – zum Teil aus Grundschulen – "unglaublich systematisch und schon sehr sehr wissenschaftlich" gearbeitet haben. "Die wissen auch mit neun Jahren, was sie wollen", zeigte sich Stepper begeistert, der im Rahmen des spektakulär inszenierten Festakts in der Stadthalle am gestrigen Nachmittag feierlich verabschiedet und für seine intensive Arbeit geehrt wurde. Der Vorsitzende der Jugend forscht-Stiftung Sven Baszio lobte den von Stepper geprägten Wettbewerb im Nordschwarzwald als Beispiel für ganz Deutschland und überreichte Stepper unter stehenden Ovationen des Publikums die goldene Jugend forscht-Nadel. Von Altensteigs Bürgermeister Gerhard Feeß bekam der Mann aus Mühlacker die Bürgermedallie der Stadt und von der Stadt Nagold und dessen Oberbürgermeister Jürgen Großmann die Ehrennadel der Stadt. Rolf Geisel, Geschäftsführer des Hauptsponsors Boysen, dankte Stepper für eine "wunderbare Zeit".

"Es fällt mir schwer zu gehen", musste ein merklich gerührter Jürgen Stepper bekennen, der unter dem großen Applaus des Publikums, der Forscher, der Juroren und seines Teams ganz leise "Adieu" sagte – und sich für die zahlreichen Auszeichnungen bedankte.

Im Rahmen dieses Festakts – den das Vokalensemble des Nagolder Otto-Hahn-Gymnasiums unter Matthias Flury musikalisch gestaltete – wurde auch das Geheimnis um Steppers Nachfolge in der Wettbewerbsleitung gelüftet: Nathalie Weber aus Karlsruhe-Rüppur, seit 2010 Jurorin bei "Jugend forscht" im Nordschwarzwald, wird ab 2016 das Amt als Wettbewerbsleiterin übernehmen.