Die Inline-Sportler in der Region bekommen auf dem Eisberg eine feste Rennstrecke. Damit hätte der VfL Nagold nicht nur bessere Trainingsmöglichkeiten, sondern auch Top-Voraussetzungen, um weiterhin große Wettkämpfe wie Deutsche Meisterschaften (Foto) ausrichten zu können. Foto: Kalmbach

VfL ist Betreiber. Stadt steckt 16.000 Euro in Streckenbau. Auch vom Landessportbund fließen Zuschüsse.

Nagold - In den vergangenen Jahren hat sich Nagold zu einer nationalen Hochburg des Inline-Slaloms gemausert. Zweimal wurden hier zum Beispiel schon die Deutschen Meisterschaften im Parallelslalom ausgerichtet.

Damit das so bleibt, hat der Gemeinderat der Stadt jetzt einstimmig einen außerplanmäßigen Zuschuss für den Bau einer festen, eigenen Rennstrecke für die ausrichtende Wintersportabteilung des VfL Nagold auf den Weg gebracht. Insgesamt 16.000 Euro werden dafür aus der Liquiditätsreserve der Stadt entnommen, weitere 7500 Euro addieren sich dazu aus einem Zuschuss des Württembergischen Landessportbundes (WLSB), den dieser ebenfalls für den Ausbau der künftig festen Nagolder Turnier-Strecke für Inliner gewährt.

Bereits zweimal in den letzten Jahren konnte die Wintersportabteilung des VfL Nagold die Deutschen Meisterschaften im Parallelslalom der Inliner ausrichten – bisher allerdings auf öffentlichen Straßen. So 2015 in Rohrdorf auf der K4339 (Straße in Richtung Walddorf) und in diesem Jahr in Iselshausen auf der Ortsumfahrung von Iselshausen nach Mötzingen (Kreisstraße 4346). Laut einer Information des Deutschen Skiverbandes (DSV) sei der VFL Nagold einer der wenigen Vereine, der in der Lage sei, diesen anspruchsvollen Wettbewerb auszurichten. Denn nicht überall seien solch besonders beschaffenen Straßen vorhanden.

Worauf es ankommt beim Inline-Slalom und mehr noch beim Inline-Parallelslalom: Es braucht einen besonders schnellen Apshalt bei gleichzeitig idealem Gefälle der Strecke, damit die Inliner schnell auf Geschwindigkeit kommen – die im Wettbewerb schon einmal 60 Stundenkilometer und mehr betragen kann. Außerdem gäbe es besondere Anforderungen an die Streckenlänge, -breite und den "Auslauf" am Ende der Strecke sowie die Möglichkeit, Zuschauer direkt ans Wettkampfgeschehen heranzubringen – was zudem die Bereitstellung von ausreichendem Parkraum im Umfeld der Rennstrecke bedingt.

In unmittelbarer Umgebung befinden sich zahlreiche weitere Sportanlagen

Nachdem die zuständige Verkehrsbehörde als Genehmigungsbehörde zuletzt allerdings "klar zum Ausdruck" gebracht habe, die Bereitstellung von öffentlichen Straßen im bisherigen Rahmen nicht mehr genehmigen zu wollen, hatte der VfL Nagold gemeinsam mit der Stadt Nagold eine intensive Suche nach anderen, geeigneten Wettkampfstrecken im Stadtgebiet gestartet, um auch künftig die attraktiven Wettbewerbe nach Nagold holen zu können. Fündig wurde man schließlich auf dem Eisberg, wo der Zuweg zum dortigen Hochseilgarten (in der Verlängerung der Straße "Am Eisberg") nahezu ideale Bedingungen böte.

Weiterer Vorteil der dortigen Straße aus Sicht der Nagolder Stadtverwaltung: Bereits jetzt befinden sich in unmittelbarer Umgebung zahlreiche weitere Sportanlagen wie zum Beispiel der Baseballplatz, die Eisberghalle, der Fußballplatz und eben der Hochseilgarten.

Und auch der neue Übungsplatz der VFL-Inliner mit integriertem "Skater-Funpark" befindet sich hier direkt neben der Eisberg-Sporthalle. Kleines Bonbon für den VfL Nagold und auch die Stadt: Die künftige neue, feste Inliner-Rennstrecke auf dem Eisberg würde sogar internationalen Wettkampfbedingungen gerecht werden, womit dann nach den Deutschen Meisterschaften auch internationale Turniere nach Nagold geholt werden könnten.

Allerdings: Um künftig den Wettkampf- und Turnierbedingungen von DSV und WLSB mit der neuen Rennstrecke auch wirklich genügen zu können, bedarf der Zuweg zum Hochseilgarten einer komplett neuen Asphaltdecke als Deckschicht des Straßenbelags. Die notwendige Baumaßnahme würde nach Information der Stadtverwaltung der VfL Nagold als Bauherr übernehmen. Die Gesamtkosten würden sich auf etwa 31 500 Euro summieren, wobei neben den Zuschüssen von WLSB und der Stadt Nagold der VfL selbst einen Eigenanteil von 8000 Euro aufbringen würde.

Voraussetzung, dass die Zuschussgelder tatsächlich auch fließen könnten, sei eine Nutzungsvereinbarung, die die Stadt Nagold mit dem VfL nun abschließen will. Darin würden dann auch die bestehenden Nutzungsrechte aller bisherigen Anlieger wie etwa dem Hochseilgarten zu berücksichtigen sein. Willkommener Nebeneffekt von Seiten der Stadt: der Belag auf dem Zuweg zum Hochseilgarten hätte in den nächsten Jahren sowieso im Rahmen des üblichen Unterhalts ausgebessert werden müssen – was man sich jetzt durch die "vorzeitige Ertüchtigung" als Unterhaltungsaufwand sparen könne.