In Nagold lässt es sich im Sommer aushalten: gemütlich am Flussufer sitzen, beim Tretbootfahren oder auf dem Abenteuerspielplatz. Wer es sportlich mag, kann sich in der Kleinspielfeld-Arena austoben. Foto: Fritsch

Kreative Spielplätze, moderne Parkanlagen:Stadt an den zwei Flüssen hat von Großereignis im Jahr 2012 immens profitiert.

Nagold - Natürliche Flusslandschaften, üppige Pflanzbeete, moderne Spielplätze, lebendiges Stadtflair – keine Frage, so lässt sich die Heimat genießen. Auch nach der Landesgartenschau ist Nagold eine Reise wert. Wie wäre es mit einer Genießertour auf den Spuren der Landesgartenschau?

Die 22.000-Einwohner-Stadt Nagold mag ja schon immer ein florierendes Städtchen am Rande des Nordschwarzwalds gewesen sein. Doch den letzten Kick bekam die Stadt durch die Landesgartenschau im Jahr 2012. Den positiven Errungenschaften des Großereignisses begegnet man heute noch auf Schritt und Tritt in der Stadt.

Für die Entdeckertour empfiehlt sich, das Auto auf dem Parkplatz "Am Stadtpark" abzustellen. Für einen Euro parkt man dort den ganzen Tag. Und schon nach wenigen Metern Fußweg entlang der Nagold beginnt die Genießertour: Willkommen im Stadtpark Kleb. Die Parkanlage unterhalb des Nagolder Schlossbergs erfuhr durch die Landesgartenschau eine Modernisierung. Etwa um ein Drittel wurde der Park vergrößert. Auf beiden Seiten des Nagold-Ufers gilt es üppige und gut gepflegte Pflanzbeete und verschiedene Themengärten zu entdecken. Über allem liegt eine gewisse Großzügigkeit: Schattige und sonnige Wiesenflächen, die von den Besuchern zu Sport und Spiel aber auch für ein Picknick oder einfach zum Entspannen genutzt werden können, gibt es jedenfalls zuhauf.

Attraktionen im Kleb sind die neue Minigolfanlage, das Kleb-Bähnle, das immer wieder wochenends seine Runden dreht, und natürlich der große Abenteuerspielplatz. Dort können sich jüngere aber auch ältere Kinder stundenlang vergnügen – sei es beim Klettern, beim Balancieren, im nachgebauten Burg-Kletterturm oder natürlich auf dem Wasserspielplatz. Noch mehr Wasser zu erleben gibt es im Nagolder Badepark, der sich gleich am Anfang des Stadtparks befindet. Zwei Rutschen, ein Sprungturm, das Sportbecken, ein Kinderbecken und ein großes Freizeitbecken sorgen für jede Menge Wasserspaß. Ein besonderer Trumpf des Badeparks ist die große und schöne Liegewiese, romantisch eingerahmt von Nagold-Ufer und Schlossbergwald.

Nagold, das ist die Stadt am Fluss. Das merkt der Besucher nicht nur im Stadtpark. Auch am anderen Flussufer, wo nach einem kurzen Uferbereich direkt die Altstadt beginnt, lässt sich das Leben am Fluss genießen. Große Sitz-stufen führen bis zur Nagold hinab, hier lässt sich ebenso schön entspannen, wie auf den Holzdecks. Und auch auf der Nagold selbst kann das Sommerflair genossen werden: Zum Beispiel beim Tretbootfahren oder auch bei einer Tour im Stocherkahn.

Mit dem "Anker Beach" – einer chilligen Feiermeile auf Sand – und dem stilvollen Gastronomiebetrieb "Longwy" haben sich zwei Gastronomiebetriebe direkt am Flussufer niedergelassen. Dort lässt sich der Sommer in Nagold auch kulinarisch genießen – ebenso wie in den vielen Gaststätten, Straßencafes und Eisdielen in der Innenstadt.

Nun hat man die Qual der Wahl. Ab in die City? Oder folgt man dem zweiten Nagolder Fluss, der renaturierten Waldach, in das zweite einstige Landesgartenschau-Areal, dem Riedbrunnen?

Der Fußweg in den Riedbrunnen führt immer der Waldach entlang, die dank der Landesgartenschau geradezu vorbildlich renaturiert ist. Im Riedbrunnen selbst war die Gartenschau mit den temporären Ausstellungsflächen präsent. Heute fallen dort vor allem die vielen Kräne auf: Auf mehreren Baustellen entstehen moderne Mehrfamilienhäuser – auch das ist die Landesgartenschau, ein Stadtentwicklungsprogramm. Im einstigen Gartenschau-Pavillon des Landes werden mittlerweile Kleinkinder betreut. Direkt daneben ist ein wunderbar eingewachsener moderner Spielplatz, auch wieder mit viel Wasser, Klettermöglichkeiten und einem großen Rutschturm. Mindestens genauso dankbar angenommen wird die Attraktion gegenüber: In der Kleinspielfeld-Arena ist bis in die späten Abendstunden immer etwas los. Väter kicken mit ihren Kindern, Jugendliche tragen dort tägliche aufs Neue ihre heißen Matches aus, aber auch Basketballer sind immer wieder auf dem Spielfeld anzutreffen. Am Altensteigerle-Denkmal können sich die Besucher über die einstige Schmalspurbahn "Altensteigerle" informieren – eine alte kleine Dampflok aber auch Waggons von damals kann man besichtigen. Direkt daneben ein weiteres umgewandeltes Gartenschau-Gebäude: Im einstigen Domizil des Landkreises Calw werkeln jetzt Kinder und Jugendliche in der Jugendkunstschule.

Die Attraktion schlechthin im Riedbrunnen ist und bleibt aber die Waldach, die hier besonders üppig bewachsen ist und dank eines breiteren Flusslaufs auch begehbar und erlebbar ist. Natur pur – und das mitten im Neubaugebiet.

Mit dem Slogan der "grünen Urbanität" hatte sich Nagold einst für die Landesgartenschau beworben. Dazu zählt natürlich die Innenstadt, die sich zwischen den einstigen Gartenschaugeländen erstreckt. Das Mittelzentrum Nagold ist eine pulsierende Einkaufsstadt. Leerstände gibt es in der Flaniermeile faktisch nicht. Dafür umso mehr Straßencafés, hippe und stilvolle Ladengeschäfte und natürlich auch eine üppige Bepflanzung. Fast schon alleine einen Besuch wert, ist der Blumenswing – eine mehrere hundert Meter lange prachtvolle Pflanzreihe, die sich durch die gesamte Marktstraße erstreckt. Das wirkt städtisch – und doch auch so natürlich. Nagold eben. Grün und urban.