Lars Niedereichholz und Ande Werner, alias Mundstuhl, begeisterten mit ihrem Witz die Zuschauer in der Nagolder Seminarturnhalle und sorgten für viele vergossene Lachtränen. Foto: Geisel

Comedy-Duo tritt mit Programm "Simply the Pest" in Seminarturnhalle auf. Eineinhalbstündiger Auftritt lässt kein Auge trocken.

Nagold - Waschweiber, Vertreter, Schwule – hier bekommt jeder derb sein Fett weg. Dass "Mundstuhl" kein Blatt vor den Mund nehmen, war nie so deutlich wie in ihrem "Pest of".

50 Jahre "Mundstuhl" – genau genommen zwei Mal 25 Jahre, die sich Lars Niedereichholz und Ande Werner inzwischen kennen. Unter diesem Motto steht das aktuelle Programm der Frankfurter Komiker. "Mütze-Glatze! Simply the Pest" ist der treffende Untertitel des Querschnitts durch die erfolgreichsten Nummern des Duos. Jetzt beehrten sie damit mehr als 200 Besucher in der Alten Seminarturnhalle.

Penisgrößen, Inzucht, Fetischismus, Drogen und soziale Schichten – "Mundstuhl" fürchten einfach kein Thema. Die beiden alten Comedyhasen sitzen lässig auf ihren Stühlen und unterhalten sich über all das. Friedlich bleibt es dabei aber nicht, denn in gewohnter "Mundstuhl"-Manier zicken sich die beiden an und beleidigen sich, dass man fast schon Angst um ihre jahrelange Freundschaft bekommt.

Zum Programm gehören auch beliebte Musikeinlagen wie "Wir werden morgens mit dem Bus geholt", ein derbes Lied über Inzucht und ihre Folgen. Ein paar Videoclips wie Ausschnitte der beliebten "Schwule im Supermarkt"-Rubrik sorgten für zusätzlichen Pep.

"Mundstuhl" selbst präsentierten sich aber auch in ganz unterschiedlichem Gewand.

Figuren wie "Peggy und Sandy", "Dragan und Alder" oder auch "Bob und Bob" sind sicher jedem Fan des Duos mehr als bekannt. Dennoch boten die zwei Männer in ihren altbackenen Hausfrauenkleidern oder mit blonder, schlecht frisierter Perücke einen immer wieder mitreißenden Anblick der Extraklasse.

Die Pest waren Lars Niedereichholz und Ande Werner für ihre Publikum an diesem Abend sicher nicht. Die ein oder andere Lachträne war nach dem etwa eineinhalb Stunden dauernden Programm deutlich auf den vor Lachen geröteten Gesichtern in den Zuschauerreihen zu erkennen.

Nach einer Zugabe ganz im genervten, beleidigten und dennoch witzigen Stil der Frankfurter, konnten sich diese kaum vor Autogramm- und Fotowünschen retten.