Kunst: Ausstellung von Brigitte Schubert in der VHS eröffnet

Nagold. Bunt und abwechslungsreich sind die Bilder von Brigitte Schubert, die noch bis zum 28. Dezember in den Räumen der Volkshochschule Nagold zu sehen sind. Und bunt und abwechslungsreich war auch die Vernissage – vor allem durch die Tanzdarbietung der Nagold Valley Rebels, dem hiesigen Square-Dance-Club mit seinen fliegenden Petticoats. Aber auch durch die etwas andere Einführung in die Ausstellung durch Anja Hofmann-Bechtel, Germanistin und Fachleiterin der VHS, die mit den Besuchern von Bild zu Bild ging und die Künstlerin aus Gerlingen dabei interviewte.

Erste Vernissage mit Tänzern

Als außergewöhnlich und so noch nie in der VHS zu erleben, bezeichnete Dorothee Müller, Leiterin der Jugendkunstschule und für den Bereich Bildende Kunst in der VHS zuständig, die Ausstellung.

Zum einen ist es die erste Einzelausstellung der Künstlerin, zum anderen will Brigitte Schubert mit ihren Bildern nicht nur den Betrachter erfreuen, sondern auch Gutes tun. Zehn Prozent des Erlöses geht an die Jugendhilfe der VHS, die es einkommensschwachen Familien ermöglicht, einen Malkurs bei der VHS zu belegen. "Und wir hatten noch nie eine Vernissage, bei der getanzt wurde", sagte Müller. Viel Beifall gab es dann auch für die 16 Tänzer und ihrem Caller (Sänger) Günter Eberhard.

"Die Kunst von Brigitte Schubert fängt Momente ein, sie elektrisiert und beruhigt gleichermaßen, sie stimuliert und irritiert, sie ist ein geordnetes Durcheinander, ein beabsichtigtes Zufallsprodukt", so beschrieb Anja Hoffmann- Bechtel in ihrer Laudatio die Künstlerin.

Diese beabsichtigten Zufallsprodukte findet der Besucher vor allem in den Fließtechnik-Werken. Durch intensive Farbverläufe entstehen faszinierende Bilder, in deren Mittelpunkt die Farbe und ihre Variations- und Kombinationsmöglichkeiten stehen. Auf die Frage an die Künstlerin wie das geht, meint Schubert lachend: "easy" und untertreibt damit gewaltig. Denn nicht nur die Technik ist schwierig, sondern auch – und das macht eben die Künstlerin aus – die Frage: Welchen Farbverlauf lasse ich zu, wo gebiete ich ihm Einhalt oder lenke ihn um, damit die Farben zur Kunst werden.

Das Kolosseum kommt in Rosa daher

Diese künstlerischen Farbspielereien sind die eine Seite der Künstlerin, die andere widmet sich der konkreten Abstraktion, ein Widerspruch in sich, doch in ihren Bildern zu den europäischen Metropolen kommt das sehr gut zum Ausdruck. Diese fokussieren Merkmale der Städte, beispielsweise rote Telefonzelle, roter Doppeldeckerbus. Diese Attribute für London werden in ein fließend abstraktes Bild hineingestellt und machen es konkret.

Ungewöhnlich auch das Bild Rom mit seinem Kolosseum, in rosa. Eine gewagte, aber interessante Farbwahl. Die Künstlerin macht damit diese Rominterpretation zum Hingucker. "So wie Europa exzentrisch ist, so sind auch die Bilder der Künstlerin, die diese europäischen Metropolen darstellen" sagt Anja Hofmann-Bechtel. Viel Beifall gab es für ihre sehr einfühlsame und fundierte Einführung in die Ausstellung.

Die Ausstellung "Faszinationen in expressiven Acryltechniken" ist zu den Öffnungszeiten der Volkshochschule zu sehen: montags, dienstags und donnerstags (9 Uhr bis 12:30 Uhr und von 14 Uhr bis 17:30 Uhr), mittwochs und freitags (9 bis 12:30 Uhr).

Bei Abendveranstaltungen und Kursen kann die Ausstellung natürlich auch besichtigt werden. In den kommenden Ferien hat die VHS und damit auch die Ausstellung an allen Tagen nur vormittags geöffnet.