Strahlende Gesichter gab es bei der Verabschiedung des erfolgreichen Schreiner-Nachwuchses in Nagold. Foto: Schneeberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Schreiner freuen sich über bestandene Prüfung / Kammer-Präsident hält Laudatio

Von Viktoria Schneeberg

Nagold. Zur Feierstunde der Gesellenstück-Ausstellung der Schreiner in der Rolf-Benz-Schule Nagold erschienen mehr Gäste als erwartet, sodass immer wieder neue Stühle herangeschafft werden mussten. Dabei war das große Interesse eigentlich nicht verwunderlich, denn es konnten nicht nur zahlreiche geschreinerte Werke begutachtet werden, es wurden auch die Schul- und Prüfungsbesten der Branche geehrt.

Den Auftakt machte an diesem Abend Josua Schwab mit seiner Gitarre und einer Gesangseinlage, ehe Gerhard Schlecht, Obermeister der Schreiner-Innung Calw/Nagold, mit der Begrüßung begann. "Man braucht ein Ziel, um etwas erreichen zu können. Hier war das Ziel, die Prüfung zu bestehen." 34 angehende Schreiner und ein externer Prüfling haben dies versucht und größtenteils auch geschafft, manche von ihnen erhielten sogar für besonders gute Leistungen Belobigungen.

Anschließend richtete Calws Kreishandwerksmeisterin Roswitha Keppler ein Grußwort an die frisch gebackenen Gesellen, ihre Familien und Freunde. "Jedes Jahr ist es super klasse, hier rein zu kommen und die ganzen Holzarbeiten zu sehen", fand Keppler. Sie betonte, dass nicht nur die Schule eine tolle Ausbildung ermögliche, sondern auch die Eltern ein "Danke" für ihre Unterstützung erhalten sollten. Außerdem habe auch die Prüfungskommission einen Applaus verdient, da diese noch am Nachmittag ehrenamtlich die Werke ausgewertet habe.

Im Anschluss hielt Joachim Wohlfeil, Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe, seinen Festvortrag, in dem er die Ergebnisse lobte und ausführlich erklärte, warum die Gesellen stolz auf ihren Abschluss sein können. "Sie haben eine gute Wahl getroffen, einen Handwerksberuf auszuüben. Er ist national und international angesehen und steht hoch im Kurs", erläuterte Wohlfeil. Außerdem ergänzte er: "Handwerk macht glücklich. Wenn man für seine Arbeit positives Feedback erhält, schüttet dies Glückshormone aus." Wohlfeil wies aber auch auf all das hin, was auf die jungen Schreiner nun wartet. Es sei erforderlich, an Fortbildungen teilzunehmen und Zusatzqualifikationen zu erreichen, Englisch zu können und andere Kulturen zu kennen sowie stets Leidenschaft, Mut und Engagement zu beweisen.

Nach einer weiteren Musikeinlage von Josua Schwab folgte die Ehrung der Schulbesten durch Studiendirektorin Birgit Schmiedgen, die sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Jan Frieder Fuoß durchführte. Einen Preis bekam Katrin Pittroff für ihre Holzarbeit, Belobigungen erhielten Anniek Timmermann, Luisa Gomer, Melissa Stach und Fabian Tscholl. Gerhard Schlecht meinte dazu scherzhaft: "Das ist Frauenpower im zweiten Lehrjahr. Jungs, haltet euch ran!"

Doch auch in der Abschlussprüfung hatten manche der Nachwuchs-Schreiner hervorragende Kenntnisse und Fähigkeiten bewiesen. So haben sich Anke Rentschler und Jonathan Etzel mit einem Notendurchschnitt von 1,3 für den Stober-Preis qualifiziert und bekamen einen Preis zuerkannt. Belobigungen erhielten Felix Häntschel, Benjamin Fassnacht, Manuel Gärtner, Georg Metzger, Marius Appel und Jakob Höfer, die einen Notendurchschnitt zwischen 1,9 und 2,3 erreichten. "Ich hätte nicht damit gerechnet", freute sich beispielsweise Marius Appel über dieses tolle Ergebnis.

Die Ehrungen setzte Obermeister Gerhard Schlecht fort, indem er Jonathan Etzel, den Innungssieger der Schreiner-Innung Calw/Nagold, beglückwünschte, der mit seinen praktischen und theoretischen Kompetenzen überzeugt hatte. Auszeichnungen für den Gestaltungswettbewerb "Gute Form" erhielten Felix Häntschel, Jonathan Etzel und Benjamin Fassnacht. Doch ganz gleich, ob Schreiner geehrt wurden oder nicht: "Mit dem Gesellenbrief in der Tasche steht einem die Welt offen", prophezeite Schlecht dem Schreiner-Nachwuchs.