Schick sehen sie aus in ihren roten Marktschürzen. Nagolds OB Jürgen Großmann (rechts) freut sich zusammen mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern aus dem Bürgerforum auf das Marktfest, das zu Ehren der neuen Broschüre gefeiert wird. Foto: Kunert

Bürgerforum legt erstmals "Marktbroschüre" vor. OB Großmann sinniert über Markthalle. Mit Kommentar

Nagold - Sie ist sehr viel mehr als eine nur hübsche Werbung für den Nagolder Wochenmarkt – die Marktbroschüre, die der Arbeitskreis Kultur des Bürgerforums am Samstag, 1. Juli, mit einem kleinen Marktfest den Bürgern und Marktbesuchern vorstellen will.

Es ist auch eine Würdigung dieses traditionsreichen Marktes, dessen über 700-jährige Geschichte in dem erstaunlich üppigen und informativen Heftchen genauso erzählt wird wie das Angebotsprofil jedes einzelnen der aktuell wöchentlichen insgesamt 30 Marktbeschicker. Und wenn man sich anschaut und durchliest, "wie" all diese Geschichten und Informationen rund um diesen gesellschaftlichen wöchentlichen Treffpunkt der Nagolder und ihrer Gäste aufbereitet wurden und erzählt werden, so ist diese Broschüre ganz sicher auch eine echte Liebeserklärung der "Macher" vom Bürgerforum an "ihren" Nagolder Wochenmarkt.

Über ein Jahr habe die Arbeit der eigenes gegründeten "Arbeitsgruppe Marktbroschüre" an dem jetzt vorliegenden und in einer Auflage von 3000 Stück aufgelegten Werk in Anspruch genommen.

Für die Marktbeschicker kostenlos

Von der Idee, die von Birgit Pfaff stammt, der damaligen Leiterin des Arbeitskreises Kultur im Bürgerforum, die ähnliche Arbeiten in Norddeutschland entdeckt hatte. Bis zum fertigen Druck, der Dank zahlreicher Sponsoren und Förderer als rein redaktionelles Werk realisiert werden konnte – was heißt, die Veröffentlichungen in der Marktbroschüre waren für die vorgestellten Händler und Marktbeschicker kostenlos. Allerdings hoffe man beim Bürgerforum jetzt, dass sich diese dafür auch beim Marktfest am 1. Juli mit "reichlich Gutzeles" für die Marktbesucher revanchieren werden.

Für Oberbürgermeister Jürgen Großmann, der zum Foto-Termin für Marktfest und Marktbroschüre extra den Amtskittel mit der bordeaux-roten Marktschürze des Bürgerforums tauschte, Anlass genug, auch mal über eine mögliche Zukunft und "Weiterentwicklung" des Nagolder Marktes zu spekulieren. Es sei schon so, dass immer mal wieder "die Idee einer Markthalle für Nagold" an ihn und den Gemeinderat der Stadt herangetragen werde; und auch tatsächlich Eingang in entsprechende Diskussionen finde. "Wobei ich an eine nach allen Seiten hin offene und ›bespielbare‹ Halle etwa in Jugendstil-Bauweise denke, wie wir sie zum Beispiel von unseren französischen Nachbarn kennen."

In einer solche Lokation könnten dann auch neue und ergänzende Angebote (ebenfalls wohl nach französischem Vorbild und frankophiler Lebensart) geschaffen werden wie regelmäßige Antiquitäten- und / oder Flohmärkte. Allerdings ende eine solche Diskussion bisher immer an der Frage, welcher Standort für eine solche Markthalle geeignet und ideal sein könnte. Dieser müsste zentral und so gelegen sein, dass er wie bisher den "Betrieb" und die Besucher des Wochenmarktes offensiv auch zu den (angrenzenden) übrigen Nagolder Geschäften führe. Und, weil das für alle Anwesenden offensichtlich zum Marktbesuch in Nagold wohl einfach dazu gehört, anschließend kurze Wege zum finalen "Cappuccino" in eines der umliegenden Cafés ermögliche.

Noch ist der Standort nicht gefunden

Noch sei dieser Standort für eine Markthalle nicht gefunden, aber man sei immer offen für Vorschläge. Bis dahin dürfte der Nagolder Wochenmarkt aber auch so seine absolute Ausnahmestellung behaupten. "Ich war mal auf einem anderen Wochenmarkt", so eine der Damen vom Bürgerforum beim Pressetermin – ohne Ortsnamen nennen zu wollen. "Einmal und nie wieder." Der Nagolder Wochenmarkt sei mit seinem "Spirit" eben etwas ganz Besonderes, fänden auch die Marktbeschicker, so die Erfahrung bei der Recherche zur jetzt vorliegenden Marktbroschüre. Die hätten von einer "ganz eigenen Kollegialität" hier auch untereinander berichtet – mit der man sich gegenseitig helfe, als – wie anderswo – nur gegeneinander zu arbeiten als ewige Konkurrenten.

(ahk). Die Marktbroschüre des Bürgerforums wird am 1. Juli im Rahmen eines kleinen Marktfestes auf dem Wochenmarkt rund um die Nagolder Turmstraße an die Marktbesucher verteilt werden. Danach wird die Marktbroschüre bei den Marktbeschickern des Wochenmarktes ausliegen sowie im Nagolder Rathaus. Angedacht ist, sie auch in das "Begrüßungspaket" der Stadt Nagold für Neubürger, die sich im Rathaus anmelden, offiziell aufzunehmen. Neben Informationen zur Geschichte des Marktes und den Angeboten der heutigen Marktbeschicker gibt es auch manche Anekdoten vom bunten Marktleben zu entdecken, etwa von einer (erfolgreichen) "Räuberjagd" der Händler, Anwohner und Polizei während eines Markttages.

(ahk). Die Marktbroschüre des Bürgerforums wird am 1. Juli im Rahmen eines kleinen Marktfestes auf dem Wochenmarkt rund um die Nagolder Turmstraße an die Marktbesucher verteilt werden. Danach wird die Marktbroschüre bei den Marktbeschickern des Wochenmarktes ausliegen sowie im Nagolder Rathaus. Angedacht ist, sie auch in das "Begrüßungspaket" der Stadt Nagold für Neubürger, die sich im Rathaus anmelden, offiziell aufzunehmen. Neben Informationen zur Geschichte des Marktes und den Angeboten der heutigen Marktbeschicker gibt es auch manche Anekdoten vom bunten Marktleben zu entdecken, etwa von einer (erfolgreichen) "Räuberjagd" der Händler, Anwohner und Polizei während eines Markttages.

Kommentar: Wahre Fans

Von Heiko Hofmann

Er gehört so selbstverständlich zu Nagold wie der Alte Turm oder die Burgruine. Gerade deshalb ist es höchste Zeit, ihn einmal ins Rampenlicht zu rücken – den Wochenmarkt. Das muntere Markttreiben in Nagolds Innenstadt kennt eigentlich nur Gewinner – angefangen beim Marktbeschicker bis zum Einzelhändler in der City: Alle profitieren sie davon. Schließlich ist der Wochenmarkt Frequenzbringer Nummer eins in der Stadt. Nun hat er sogar sein eigenes Büchlein bekommen – eine bunte Marktbroschüre. Diese wurde nicht etwa von Marketingprofis der Stadt gestaltet, sondern von waschechten Fans. Es waren im Bürgerforum ehrenamtlich engagierte Nagolder Bürger, die das Heft zusammenstellten – ganz ohne kommerzielle Hintergedanken, ganz ohne Eigennutz, ganz ohne rosa-rote Marketingbrille. Dafür aber mit viel Liebe zu ihrem Nagolder Wochenmarkt.