Die Lembergschule wird zu einer reinen Grundschule. Ab nächstem Schuljahr bietet man eine Ganztagsbetreuung an. Foto: Fritsch

Rektorin Irene Kolodey und ihre Kollegen werden sich zunächst mit Abstrichen zufrieden geben müssen. Essen in der CHR-Mensa.

Nagold - Sie kommt: Zum neuen Schuljahr wird die Lembergschule zur Ganztagesgrundschule. Das Konzept steht, und dieser Tage ging auch die offizielle Genehmigung in Nagold ein.

Rektorin Irene Kolodey und ihre Kollegen werden sich allerdings zunächst mit etlichen Abstrichen am Gesamtkonzept zufrieden geben müssen. Dabei hatte sie in der jüngsten Sitzung des Kulturaussschusses noch betont: Mehr Raum brauche man, zum Beispiel für ein Lesezimmer, ein Hausaufgabenzimmer, auch eine andere Ausstattung in vielen Räumen ist angesagt, neue Möbel, mehr Personal und anderes Material.

"Um’s auf einen Nenner zu bringen. Wir brauchen einfach mehr Geld", sagte Kolodey. Doch genau an den neuen und umgebauten Räumen wird es zunächst noch mangeln, wenn man auf dem Lemberg ab dem Schuljahr 2015/2016 neue Schulzeiten ansteuert. "Wir sind dankbar, dass sie zunächst starten, ohne, dass diese Bedingungen erfüllt sind", zollte Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann dem Kollegium auf dem Lemberg seinen Respekt. Zunächst stünden nur kleinere bauliche Veränderungen an. Das Thema Räume und Sanierung kommt dann nochmals gesondert auf den Gemeinderat zu. Doch sicher eben nicht rechtzeitig vor dem Start mit dem Ganztagesbetrieb.

In der Sitzung hatte Kolodey unterdessen ein ausgefeilte und stimmiges Konzept präsentiert, das auch die Ausschussmitglieder überzeugte. "Man merkt, Sie sind von dieser Schulform überzeugt", lobte der OB. Geplant ist auf dem Lemberg eine Ganztagesgrundschule in der Wahlform anzubieten. Verpflichtend ist die prinzipiell kostenfreie Ganztagsbetreuung also nicht. Doch geht die Neuorientierung mit Veränderungen einher.

Erst um 8 Uhr soll künftig die Schule beginnen, unterrichten will man dann in Doppelstunden – Bewegungspausen inklusive. Dabei bliebt das Angebot einer Kernzeitbetreuung erhalten, zu der die Kinder bereits ab 7 Uhr kommen können. Prinzipiell wird täglich (außer Freitag) von 8 bis 16 Uhr betreut. Zeit für die Hausaufgaben, Fördermaßnahmen aber auch die Talententwicklung inklusive. Hinzu kommen verschiedenen freizeitpädagogische Angebote, auch von externen Fachleuten, wie zum Beispiel Theaterspielen, Schwimmkurse, Flöten und Percussion AG, diverse Sportangebote oder auch eine Kunst AG. Mögliche Kooperationspartner seien hier Sportvereine wie der VfL Nagold, die städtische Musikschule, die Jugendkunstschule oder auch das Regionen-Theater aus Simmersfeld.

Die Kinder werden auch in der Mittagszeit betreut, gegessen wird in der Mensa der Nagolder Christiane-Herzog-Realschule. "Das liegt gleich um die Ecke", sagte Kolodey ganz pragmatisch. "Da können die Kinder erst mal gut unterkommen."

Die verpflichtende Unterrichtszeit – auch für die Schüler, die nicht ganztags betreut werden, ist von 8.20 Uhr bis maximal 12.30 Uhr. Hinzu kommt ein verpflichtender Unterrichtsnachmittag in allen Klassen. Am Freitagnachmittag gibt es keine Betreuung.

Eine Besonderheit der Lembergschule wird künftig auch sein, dass man ganz individuelle Betreuungspakete wählen kann. Dabei ist die Ganztagsbetreuung für sich kostenlos. Das Mittagessen allerdings kostet 42 Euro pro Monat. Kombiniert werden kann die Ganztagsbetreuung aber auch mit der Kernzeit (67 Euro). Auch bietet man eine Betreuung und das Mittagessen nur an dem Tag des Nachmittagsunterrichts an. Kostenpunkt: 22 Euro. Die reine Kernzeitbetreuung ist weiterhin wählbar: 25,60 Euro kostet dieses Angebot, bei dem die Kinder von 7 bis 13 Uhr betreut sind.