Weihnachtsfeier: ASM-Helfer dürfen sich nach einem anstrengenden Jahr verwöhnen lassen

Von Jacqueline Geisel

"Unsere Leute dürfen sich heute nach den Anstrengungen des Jahres ausruhen" – so lautete das von Kurt Brei formulierte Ziel der diesjährigen ASM-Weihnachtsfeier.

Nagold-Gündringen. Die Aktive Selbsthilfegruppe Miteinander für Behinderte und Nichtbehinderte (ASM) hat ein langes und anstrengendes Jahr hinter sich, welches vor allem durch den Umzug in das neue Heim im Teufelareal geprägt war.

Die Mitglieder erledigten dort viel in Eigenleistung und engagierten sich nach Leibeskräften für das neue ASM-Zuhause. Einen Blick zurück auf diese aufregende Umbau-Zeit warf ASM-Vorsitzender Kurt Brei in der festlich geschmückten Gündringer Halle.

Julian und Florian vertreten Vater Gerhard Dingler würdig

Auf diesem Weg begleitet worden sei die Selbsthilfegruppe unter anderem von der Familie Dingler. Seit 1993 ist sie Pate der ASM. Vor allem Gerhard Dingler stehe dem Verein nicht nur finanziell, sondern auch beratend zur Seite, wie Brei betonte. Diesmal sei er erstmals in 23 Jahren als Förderer verhindert gewesen. Seine Söhne Julian und Florian vertraten ihn allerdings würdig. "Wir stehen der ASM gerne mit Rat und Tat zur Seite", erklärte Florian Dingler in seinem Grußwort.

Die Vereinsmitglieder sollten sich indes entspannen. Küche und Bewirtung übernahmen daher die Grundschule aus Ergenzingen sowie das Christliche Jugenddorf Altensteig. Der Kontakt zu beiden Einrichtungen entstand über Kurt Brei, welcher dort anlässlich der Inklusionstage zu Besuch war. Ein "gigantisches Programm" – so der ASM-Vorsitzende – gab es darüber hinaus zu bestaunen.

Elf Schüler der Christiane Herzog Realschule, die meisten Fünftklässler, traten gemeinsam mit Klassenlehrerin Brigitte Rauser und Musiklehrer Bernhard Schmitt auf der Bühne auf. Sie sangen unter anderem zwei Lieder und führten ein szenisches Spiel zu Joseph von Eichendorffs Gedicht "Die Winternacht" auf. Eine besondere Freude machten sie den Besuchern mit dem Verteilen selbstgebastelter Deko-Sterne aus Butterbrotpapier. Rauser war begeistert vom Engagement ihrer Schüler. "Die Kinder wollten von sich aus kommen und den Leuten eine Freude machen", so die Klassenlehrerin.

Tamara Lutz begeisterte mit einer atemberaubenden Singstimme. Sie gab unter anderem die mitreißende Ballade "Amazing Grace" zum Besten. Elke Kusch und ihre Tochter Susanne Frederiksen rezitierten gemeinsam den Text des alten Liedes "Die Möwen, sie fliegen". Ingrid Trautz las eine witzige Geschichte mit dem Titel "Weihnachtspost(ver)schreiberei" vor. Bettina Müller verbreitete mit einer Diashow der Weihnachtsgeschichte besinnliche Festtagsstimmung, wie auch Jan-Peter Börries und Frederik Fleischle (Trompete), die einige Weihnachtslieder spielten.

Die Anwesenden schienen sich ob dieses bunten Programms sehr gut zu amüsieren, lachten, klatschten und unterhielten sich angeregt. Das Ziel der "Gemeinsamkeit" wurde erreicht. "Es ist eine ganz durchmischte Gruppe von Behinderten und Nichtbehinderten", freute sich Florian Dingler. "An den Tischen sitzen alle gemischt", so sein Bruder Julian. Brei unterstrich dies noch einmal: "Hier findet man keine behinderten Menschen, hier sind alle gleich. Dieses Zeichen wollen wir setzen."

Über einen kleinen Geldsegen durfte sich die Selbsthilfegruppe auch noch freuen. Der Kreisverband der Jungen Union hatte beim Neunmeterturnier des SV Vollmaringen für jedes Tor 30 Euro gesammelt. So kamen 600 Euro zusammen, die bei der Weihnachtsfeier offiziell an die ASM überreicht wurden.