Petra Durst-Benning hielt in Nagold eine kurzweilige Lesung. Foto: Rennig Foto: Schwarzwälder-Bote

Lesung: Autorin Petra Durst-Benning gibt ersten Einblick ins neue Buch ihrer Reihe "Die Blütensammlerin"

Nagold. Rund 20 Bücher sind bisher aus ihrer sprichwörtlichen Feder geflossen, vor allem historische Romane. Manche von ihnen sind verfilmt worden, etwa "Die Glasbläserin" und "Die Samenhändlerin". Seit 2015 unternimmt die Autorin Petra Durst-Benning in ihren Geschichten auch Ausflüge in die Jetztzeit.

Nun stellte die Erfolgsautorin ihren noch druckfrischen dritten Band der Reihe, "Die Blütensammlerin", passend zum Frühlingsbeginn in der Buchhandlung Zaiser vor.

Fans der Autorin waren teilweise von weit her gekommen, um die inzwischen vierte Lesung binnen acht Jahren in Nagold zu erleben und vor allem zu erfahren, wie sich die Geschehnisse in Maierhofen, dem fiktiven Sehnsuchtsort im Allgäu, seit "Kräuter der Provinz" (2015) entwickelt haben. Im Mittelpunkt des jüngsten Bandes der Reihe steht ein Kochwettbewerb mit der Devise regionaler Produkte, zu dem neben weiteren Teams auch ein Kochteam aus Singles zusammengestellt werden soll. Wer Petra Durst- Benning kennt, weiß, dass sie ihre Lesungen mit charmanten Plaudereien garniert, in denen sich die Wahl-Nürtingerin bewusst zwischendurch auch ihrer schwäbischen Muttersprache bedient – diesmal ging es unter anderem um Sinn und Unsinn von Online-Partnerschafts-Portalen –, und dass die Autorin "neben ein bisschen Programm" (Durst-Benning) eher wenig über Inhalte ihrer Bücher verrät, um dem Leser nicht vorab das Vergnügen des eigenen Eintauchens in die Welt ihrer Figuren zu nehmen. Doch was wäre eine Buchpremiere ohne Lesepassagen?

Acht Einzelschicksale, nämlich die des Single-Kochteams, werden in "Die Blütensammlerin" miteinander verwoben, und wenn sie lesend an einem Faden des Gesamtgeflechtes ziehe, so die Autorin, zerstöre sie leicht das ganze Gewebe. Dennoch lässt sie, einzelne Szenen herausgreifend, vor den zahlreichen Besuchern des Abends den Frauenstammtisch in Thereses Lokal "Goldene Rose" entstehen und die Begegnung zwischen der verwitweten Bäckerin Magdalena und dem griechischen Restaurantbetreiber Aposteles: Ihr gemeinsames Brezelbacken, das Vesper in der Backstube, bei denen beide von Bildern der Erinnerung bewegt werden, und schließlich Magdalenas beherzter Besuch bei ihrer Tochter, mit der sie seit Jahren zerstritten ist. Die Begegnung mit Aposteles hat der 55-jährigen Bäckerin Mut zu neuen Schritten gegeben.

Der nächste Teil ist schon in Arbeit

Auch "Die Blütensammlerin" selbst, Christine, die man aus den beiden ersten Bänden kennt, entdeckt nunmehr ganz andere Wege, wobei das Blüten-Sammeln ebenso symbolisch zu verstehen ist: Das Auge für oft übersehene kleine Naturschönheiten, der Blick für positive Bewegungen im Leben, auch jenseits der Jugend offen halten: "Der Sommer währt nicht ewig, und wenn der Herbst kommt, kommt mit ihm das Verblühen. Viele halten dies für das Ende der Liebe. Doch genauso kann die Liebe wieder aufblühen wie Blumen im Frühling" (Prolog). Ob auch Christine nochmals ein spätes Glück findet? Das ließ Petra Durst-Benning am Leseabend bewusst offen. Gerne stellte sie sich den Fragen der Zuhörer und signierte Bücher.

Ganz sicher hat die Autorin, die schon an ihrem nächsten historischen Roman arbeitet (Erscheinung 2018), bei ihrem jüngsten Besuch nicht nur "alte" Fans begeistert, sondern neue hinzugewonnen, die beschwingt und mit Büchern bepackt den Heimweg antraten.

Und man darf weiterfiebern, denn die Maierhofen-Reihe, so verriet Petra Durst-Benning, wird fortgesetzt.