Foto: Priestersbach

Oberbürgermeister fährt mit Amphibien-Fahrrad von Nachwuchsforschern –­ und wird erfrischt.

Nagold - "Das Wasser ist glasklar aber kalt", konstatierte Oberbürgermeister Jürgen Großmann nach einem unfreiwilligen Bad in der Nagold. Der OB hatte eine Wette mit Nagolder Jungforschern eingelöst – und war prompt baden gegangen.

Unterstützt von Verena Schmitt und Friedrich Schüler hatten die beiden Jungforscher Joel Meier und Philipp Lehre ihre Idee umgesetzt und ein Amphibien-Fahrrad konstruiert. Beim Tag der offenen Tür im Jugendforschungszentrum war dann die Wette zwischen den Nachwuchsforschern und dem Rathauschef entstanden.

Der Gag: Bohrmaschine mit Lüfterschraube dient als Schiffsschraube

Jürgen Großmann hatte darauf gesetzt, dass ihn das schwimmfähige Fahrrad nicht auf der Nagold hält. Und er sollte Recht behalten, denn das kalte Bad blieb ihm zum Vergnügen zahlreicher Zuschauer in prominenter Lage vor der Uferpromenade am Longwyplatz nicht erspart.

Die Nachwuchsforscher wollten beweisen, dass man mit einem Fahrrad auch auf dem Wasser fahren kann. Zu diesem Zweck wurde ein dreirädriges Fahrrad umkonstruiert und an den beiden hinteren Rädern über eine Halterung mit zwei Kinderbooten als Schwimmer ausgestattet. Am Vorderrad sorgt eine Menge Styropor für den nötigen Auftrieb. Ein besonderer Gag dabei: Zur Unterstützung des Kettenantriebs diente eine Bohrmaschine mit aufgesetzter Lüfterschraube – quasi als Schiffsschraube.

Beim Probelauf mit Joel Meier hatte das Amphibien-Fahrrad zwar im niedrigen Uferbereich Probleme mit der Schiffsschraube, aber es bestand den Test anstandslos. Auch den OB trug die Konstruktion zunächst ohne Probleme, doch dessen 94 Kilos sorgten dafür, dass die als Schwimmer eingesetzten, abgedichteten Kinderboote sich mit Wasser füllten und das amphibische Gefährt schließlich mit Jürgen Großmann sank.

"Es war eben auf 70 Kilogramm ausgelegt", erläuterte Friedrich Lutz augenzwinkernd. Der Rathauschef nahm es sportlich, zumal er ja ohnehin darauf gewettet hatte, baden zu gehen. Er machte den Jungforschern ein Kompliment für die Technik, zumal es ja fast funktioniert hätte. "Am Ende des Tages habe ich die Wette gewonnen", machte der OB deutlich, dass er die Wette deshalb eingegangen war, "weil ich es toll finde, was im Jugendforschungszentrum passiert".