Verabschiedung (vorne, von links): Bettina und Jonathan Whitlock, Oberbürgermeister Jürgen Großmann und Gemeindemitglied Erich Renz, dahinter von link Marlis Katz, Antje Haag-Krebs und Edeltraud Wegenast. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Pastor predigt vor seinem Weggang letztmals in der evangelisch-methodistischen Friedenskirche

Nagold. Zum Thema "Wort und Weg" feierte die evangelisch-methodistische Kirchengemeinde in der Friedenskirche einen Abschiedsgottesdienst mit und für Pastor Jonathan Whitlock, der nach 13 Jahren Nagold verlässt.

Der Gottesdienst wurde zu einem Abschiedsfest für den gebürtigen Amerikaner Whitlock, der im September mit seiner Familie nach Heidenheim übersiedelt. Er predigte in diesem Rahmen letztmals vor einem voll besetzten Haus über seine Zeit in Nagold und den gemeinsam gegangenen Weg. Bei seiner letzten Ansprache an die Gemeindemitglieder erinnerte er an die vielen Worte in den Predigten, in Gesprächen, beim Kirchenkaffee und bei vielen anderen Gelegenheiten. Er sprach über die Wege, die Menschen gehen, jeder seinen eigenen für sich und bei denen man sich nicht irreführen lassen darf. Auch ist das Ziel ebenso wichtig, wie der Weg dorthin.

Ein bisschen Wehmut

Seit 2004 war Whitlock Pastor in Nagold und schlägt jetzt gemeinsam mit Ehefrau, seiner Tochter und den beiden Söhnen einen neuen Weg ein. Ein bisschen Wehmut war bei seiner Predigt zu Wort und Weg spürbar.

In die Veranstaltung war ein Kinderteil eingebaut, bei dem die Kirchenbesucher die von den jungen Gemeindemitgliedern gespielten Rätsel rund um das Thema "Wort", von Sprichwort über Machtwort bis Ja-Wort erraten durften. Marlis Katz war neben diesem Kinderteil für die Moderation und Liturgie des Gottesdienstes verantwortlich. Den musikalischen Teil übernahmen Stefan Burrer an der Orgel, Felix Burrer am Saxophon und Valentin Burrer am Kontrabass.

Der aus einer Kooperation zwischen Nagold und Altensteig entstandene gemeinsame Chor überraschte unter der Leitung von Uwe Leonhard mit mehreren Liedern, darunter "Gott, deine Liebe reicht weit".

Die Kirchengemeinde hatte für ihren langjährigen Pastor ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk vorbereitet. Die noch vor einiger Zeit vor der Friedenskirche beheimatete Baumhasel wurde gefällt und aus ihrem wunderbaren hellen Holz hat ein Schreiner ein Stehpult gefertigt, das Whitlock die künftige Arbeit erleichtern soll. Mit diesem Geschenk nimmt der scheidende Pastor ein echtes Stück Nagold mit in die Zukunft. "So ein Stehpult habe ich mir immer gewünscht", reagierte der mit Rückenproblemen behaftete Whitlock auf das wunderschöne Möbelstück, das ihn stets an seine Zeit in dieser Stadt erinnern wird. Mit einer Pflanze als weiterem Geschenk, einem weißen "tränenden Herz", will sich die Kirchengemeinde einen Hoffnungsschimmer auf ein Wiederkommen ihres Pastors bewahren.

Altarbibel aus Jettingen

Fritz Katz hatte für Whitlock eine Altarbibel aus Jettingen mitgebracht.

Im Anschluss an den Gottesdienst sprachen Vertreter der Kirchen und Oberbürgermeister Jürgen Großmann seitens der Stadt Nagold Grußworte, die musikalisch begleitet wurden. Die Abschiedsfeier beinhaltete auch ein gemeinsames Mittagessen, Spiele für Groß und Klein sowie Kaffee und Kuchen und gemeinsame Zeit für Begegnungen und persönliche Abschiedsgespräche zwischen dem scheidenden Pastor und den Gemeindemitgliedern.

Pastor Whitlock wird am 16. Juli noch eine Predigt in der Wachsenden Kirche im Kleb halten, sein Umzug nach Heidenheim ist auf den 4. September terminiert.