Ab 10 und ab 15 Uhr führt die Kantorei am Karfreitag Bachs großes Werk auf

Nagold. Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion ist üblicherweise im Konzert zu hören. Die Kantorei Nagold wird am morgigen Karfreitag das Werk jedoch im Rahmen der Gottesdienste in der Stadtkirche musizieren.

Zu Bachs Zeit wurde das Werk ebenfalls im Gottesdienst am Karfreitag aufgeführt – allerdings dauerte es damals mit Predigt und allen anderen liturgischen Teilen über drei Stunden. Dies ist für Hörer und Ausführende ohne Pause heutzutage nicht mehr zumutbar.

So schön die Musik für sich allein zum Anhören ist: Im Gottesdienst entfaltet das Werk – eingebunden in die Liturgie und kommentiert durch Predigt, Choräle, Lesungen und Gebete – seine eigentliche Kraft der Verkündigung des Passionsgeschehens durch das Einbeziehen der Gemeinde in das Geschehen. So wird der Zuhörer zum Mitwirkenden der Aufführung und erlebt die Passion aus einer neuen Perspektive. Bachs Johannes-Passion besteht aus zwei Teilen: der erste – kürzere – Teil wurde zu Bachs Zeit vor der Predigt musiziert und wird morgen im Gottesdienst um 10 Uhr erklingen; der zweite Teil um 15 Uhr in einer Vesper zur Todesstunde Jesu mit wenigen liturgischen Teilen und ohne Predigt. Der Besuch der Gottesdienste ist selbstverständlich bei freiem Eintritt.

Die Kantorei wird begleitet vom Nagolder Kantatenorchester, Sophie Bareis (Sopran), Eva-Magdalena Ammer (Alt), Alexander Yudenkov (Tenor), Michael Roman (Bass) und Felix Meybier (Jesus-Worte), den Gottesdienst am Morgen hält Dekan Ralf Albrecht, die Liturgie am Nachmittag Pfarrer Reinhard Hauber. Die musikalische Gesamtleitung hat Peter Ammer.