Treffen: Beamte attackieren das Land
Kreis Calw. Unter den Beamten gärt es. Das wurde bei der Kreisversammlung der Verwaltungsbeamten in Nagold mehr als deutlich. Geschäftsführer und Bürgermeister a.D. Harald Gentsch kritisierte, dass die Wirtschaft boome, die Steuereinnahmen sprudelten und die Kassen voll seien. Trotzdem errechne die grün-schwarze Landesregierung ein strukturelles Defizit, das unter anderem durch Kürzungen bei den Beamten ausglichen werden solle. Auf der einen Seite schaffe die Landesregierung viele neue hochkarätige Stellen und auf der anderen Seite spare sie bei den Beamten und Dienstanfängern, so Gentsch weiter.
Deswegen wanderten immer mehr Hochschul-Absolventen zum Dienst nach Bayern ab. Der Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg nehme seit Jahren kontinuierlich zu. Zudem habe die Föderalismus-Reform von 2006 nur Unfrieden unter die Beamten gebracht.
Der Kreisvorsitzende, Bürgermeister a.D., Manfred Wägerle (Enzklösterle) wies auf drei dringende Forderungen der Beamten hin: die nach der sofortigen Rücknahme der Absenkung der Eingangsbesoldung bei den neu eingestellten Beamten, die nach der Rücknahme von einschneidenden Leistungskürzungen bei der Beihilfe sowie die zeit- und wirkungsgleiche Übernahme der Tarifergebnisse im öffentlichen Dienst. Erfreut zeigte sich Wägerle über die 25 Eintritte in den Verband, die die Mitgliederzahl im Kreis Calw auf 128 erhöhten.
Geehrt wurden bei der Versammlung der ehemalige Bürgermeister von Rohrdorf, Günter Damm, der Kirchenverwaltungsrat i.R. Gerhard Armbruster aus Altensteig für 60-jährige Mitgliedschaft und der Kreisvorsitzende Manfred Wägerle, ehemaliger Bürgermeister von Enzklösterle für 40-jährige Mitgliedschaft.In Abwesenheit wurden Iris Bohlen (Haiterbach), Brigitte Schied (Calw) für 25-jährige und Günther Hilbert (Ostelsheim) sowie Gerhard Hildinger, (Althengstett) für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.
