Oberbürgermeister Jürgen Großmann überreichte der SPD-Bundestagsabgeordneten Saskia Esken am Ende des Besuchs die Publikation "Historischer Stadtführer Nagold". Foto: Recklies Foto: Schwarzwälder-Bote

SPD-Bundestagsabgeordnete Esken auf Antrittsbesuch in Nagold

Nagold. Die Themen Verkehr, Bildung und Breitbandausbau standen im Zentrum eines Gesprächs, das die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken bei ihrem Antrittsbesuch mit Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann im Nagolder Rathaus führte.

Die Abgeordnete freut sich als Mitglied des Bundestagsausschusses Digitale Agenda besonders, dass Nagold schon in Kürze in allen Ortsteilen einen schnellen Internetzugang anbieten kann. Mit der nun erfolgenden Anbindung der Teilorte Schietingen und Gündringen, so OB Großmann, sei eine flächendeckende Versorgung für alle Bürger und Unternehmen gewährleistet. Die Hände in den Schoß legen wolle man beim weiteren Ausbau des Breitbandnetzes dennoch nicht. Schließlich müsse man gerade für die in Nagold ansässigen Unternehmen, deren zu verarbeitende Datenmengen kontinuierlich stiegen, ständig an einer Optimierung des Breitbandnetzes arbeiten. Großmann appellierte daher an Saskia Esken, die Stadt bei diesem wichtigen Anliegen zu unterstützen und in Berlin dafür zu sorgen, dass die Netzanbieter am Markt die Situation der Unternehmen im Auge behalten.

Nicht nur Daten sollen aber auch von Nagold aus schnell in alle Welt transportiert werden können. Damit auch die Menschen schneller und besser zu ihren Zielorten gelangen können, will Nagold erreichen, dass die Anbindung von Kulturbahn und Gäubahn verbessert wird. Die Städte Eutingen, Rottenburg, Sulz und Nagold sowie die drei Landkreise Calw, Tübingen und Rottweil wollen unter dem Projektnamen "Interim plus" durch eine Optimierung und bessere Vertaktung der Fahrzeiten sowie durch die Einrichtung eines Haltepunkts der Kulturbahn in Eutingen eine bessere Anbindung in Richtung Stuttgart sowie in den Süden erreichen. "Die Bahn muss so attraktiv werden, dass der Individualverkehr umsteigt", sagt Jürgen Großmann.

Das Thema Verkehr zog sich aber auch in Sachen Bundesstraßen wie ein roter Faden durch das Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten. Großmann will die von Bund und Land vereinbarte Herabstufung der Bundesstraße 28 zur Landesstraße allenfalls dann akzeptieren, "wenn die Bundesstraße 28 a durchgängig fertiggestellt ist". Die Bundesstraße 463, die derzeit noch als teilweise verkehrsberuhigte Marktstraße durch das Zentrum Nagolds läuft, würde die Stadt gerne als Gemeindestraße übernehmen und stattdessen die um das Zentrum führenden Umgehungsstraßen samt Tunnel zur B 463 machen. "Hier können wir Ihre Hilfe gebrauchen", appellierte Großmann an Saskia Esken, denn gerade wegen der Tunnel gestalte sich die Umwidmung schwierig, da der Bund hohe Instandhaltungskosten fürchtet. Mit einer Gemeindestraße könne die innerstädtische Entwicklung besser vorangetrieben werden – "denn die hat bei uns auch weiterhin allerhöchste Priorität", so Großmann. Dies begrüßt auch die SPD-Abgeordnete, die seit wenigen Monaten ihr Wahlkreisbüro in Nagold hat.

Auf Unterstützung durch die SPD-Politikerin hofft der OB auch beim Thema Schulsozialarbeit. Es dürfe keinesfalls passieren, dass sich der Bund aus der Mitfinanzierung der Schulsozialarbeit verabschiede – "denn die ist im höchsten Maße wichtig und sinnvoll", wie er in Übereinstimmung mit Saskia Esken feststellte.

In Sachen Bildung, davon ist Großmann überzeugt, sei seine Stadt "sehr gut aufgestellt". Die Nagolder Schullandlandschaft kennt Esken sowohl von ihrer Arbeit beim Arbeitskreis der Elternbeiräte im Kreis Calw als auch von verschiedenen Schulbesuchen in den vergangenen Monaten.