Seit dem Osterwochenende kann das Altensteigerle-Denkmal in Nagold wieder regelmäßig und unter fachkundiger Anleitung besichtigt werden. Foto: Priestersbach

Schmalspurfans investieren 5000 Arbeitsstunden ins Denkmal - und ärgern sich um so mehr über Vandalismus.

Nagold - Tausende ehrenamtliche Arbeitsstunden stecken in dem Eisenbahndenkmal beim Nagolder Viadukt. Um so unverständlicher ist für die Interessensgruppe "Altensteigerle" der Vandalismus, der auch vor solchen historischen Anlagen nicht Halt macht.

Die ab 1891 zwischen Nagold und Altensteig verkehrende Schmalspurbahn wurde zwar 1967 stillgelegt – aber als legendäres "Altensteigerle" ist sie bis heute in den Köpfen verwurzelt und fasziniert nicht nur eingefleischte Eisenbahnfans.

In den letzten Jahren entstand im Schatten des Nagolder Viadukts an der Lindachstraße die museale Freilichtanlage "Historische Bahn Altensteigerle", mit der die Erinnerungen an die ehemalige Schmalspurbahn wach gehalten werden.

Seit dem Osterwochenende kann das Altensteigerle-Denkmal nun wieder regelmäßig und unter fachkundiger Anleitung besichtigt werden. Noch bis Oktober ist das Denkmal jeden ersten Sonntag im Monat von 13 bis 17 Uhr geöffnet; ebenso beim Aktionstag Mobil ohne Auto und am Tag des offenen Denkmals. Unter anderem erwarten die Besucher zwei auf Württemberg-Design nachgearbeitete Wagen der DFB-Dampfbahn oder eine Rangierlok vom Typ KÖ II aus dem Jahr 1936 – die zuletzt in der ehemaligen DDR ihren Dienst versah.

Möglich macht dies die unter dem Dach des Nagolder Vereins für Heimatgeschichte arbeitende Interessengruppe "Altensteigerle", die bisher über 5 000 Arbeitsstunden für die Freilichtanlage geleistet und zahlreiche Renovierungsarbeiten und Ankäufe getätigt hat.

Am Ostersonntag informierten nun Roland Bühlmaier und Karlheinz Seeger die ersten Besucher in diesem Jahr. Allerdings war das Denkmal zuvor schon von ungebetenen Besuch heimgesucht worden, denn Vandalen hatten Scheiben der Rangierlok KÖ II eingeschlagen und einen Wagen mit Graffiti und auch NS-Symbolen beschmiert.

"Das ist schon ärgerlich, weil wir das Denkmal ja ehrenamtlich betreuen", erklärte darauf Roland Bühlmaier. Mittlerweile seien die Schmierereien aber weitgehend beseitigt und auch die Ersatzgläser für die Lok in Auftrag gegeben worden.

Laut Roland Bühlmaier ist auf der Freilichtanlage in diesem Jahr noch einiges geplant. So sollen unter anderem die Lichter optimiert und das Gleissperrsignal restauriert werden. "Wir haben noch genug zu tun", weiß Bühlmeier und fügt aber ebenfalls mit Stolz hinzu: "Das ist eine der schönsten musealen Eisenbahnanlagen in Süddeutschland".

Wie Karlheinz Seeger erläutert, gibt es auch einige Neuigkeiten beim Altensteigerle-Denkmal. Immerhin verfügt man jetzt über einen historischen Uhrenmast vom Horber Bahnhof sowie über original Altensteigerle-Passagierbänke aus Holz samt Gepäcknetzen. Von Gerhard Reule, dem Mitautor des Buchs "Das Altensteigerle", wurde zudem ein Fahrkartenschrank des Nagolder Bahnhofs aus den 30er Jahren als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.