Wenn der Zuschuss bewilligt wird, wird sich aus der derzeitigen Leader-Aktions-Gruppe ein Verein gründen. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

"LEADER"-Gruppe reicht Bewerbung ein / Europäisches Förderprogramm zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft

Von Jacqueline Geisel

Nagold. Zehn Monate Arbeit, 218 Projektideen, ein regionales Entwicklungskonzept – das ist die Bilanz von "LEADER Heckengäu". Gestern reichten die Verantwortlichen nun gemeinsam die Bewerbung für die europäische Förderaktion ein.

Bei "LEADER" handelt es sich um ein europäisches Förderprogramm, welches die Entwicklung der ländlichen Wirtschaft zum Ziel hat. 18 Zuschläge verteilt das Land Baden-Württemberg in dieser Förderperiode, jeweils in Höhe von etwa 2,8 Millionen Euro von der EU sowie 1,2 Millionen Euro vom Land.

Innerhalb von fünf Jahren sollen mit diesen Geldern Projekte umgesetzt werden, die die Bevölkerung der jeweiligen Bewerberregion zuvor gemeinsam erarbeitet hat. Alle Vorschläge werden konkreten Handlungsfeldern untergeordnet, auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft und in Form des abschließenden regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) bei der Landesregierung eingereicht.

22 Gemeinden, darunter Nagold, Haiterbach, Jettingen, Mötzingen, Wildberg und Egenhausen, haben sich für diese Aktion zu "LEADER Heckengäu" zusammengeschlossen.

Unter der Leitung von Siegfried Zenger, Sachgebietsleiter für Landwirtschaft und Naturschutz im Böblinger Landratsamt, und Stefan Gothe, erfahrener Projekt- und Beteiligungskonzepteplaner, wurden in den vergangenen zehn Monaten zahlreiche Aktionen für die Bürgerbeteiligung am Projekt veranstaltet.

Drei Haupthandlungsfelder mit konkreten Zielsetzungen dienten dabei als Orientierungshilfe: Leben und Arbeiten auf dem Land im Einklang von Familie und Beruf, Natur und Kultur mit Naherholungs- und Erlebnistourismus sowie Landschaftspflege und Naturschutz. Bei jeder Veranstaltung konnten die Besucher ihre Ideen zu diesen drei Bereichen auf LEADER-Bierdeckeln festhalten. Die Jugend wurde in zwei gesonderten Aktionen ebenfalls einbezogen.

218 Ideen zu diesen Handlungsfeldern konnten insgesamt zusammengetragen und im REK verewigt werden. Einen kleinen Rückblick auf ausgewählte Aktionen und einen Ausblick, wie es nach Erhalt der Förderung weitergeht, gaben Gothe und Zenger am Wochenende bei der Abschlussveranstaltung in Nagold. Gestern wurde nun das regionale Entwicklungskonzept bei der Landesregierung eingereicht. Das Heckengäu ist einer von etwa 25 Bewerbern auf 18 Förderplätze.

Sollte der Zuschlag bewilligt werden, wird sich zu Beginn des nächsten Jahres aus der derzeitigen Leader-Aktions-Gruppe (LAG) ein Verein gründen, der Ausgaben und Projektdurchführungen koordiniert.

Weitere Informationen: www.leader-heckengaeu.de