Gelungene Kooperation mit "Green Cola" (von links): der deutsche Generalkonsul in Griechenland, Ingo von Voss, der Parlamentarische Staatssekretär und Beauftragte der Bundeskanzlerin für die Deutsch-Griechische Versammlung, Hans-Joachim Fuchtel, der geschäftsführende Gesellschafter Leonidas Stoikos und Landrat Helmut Riegger. Foto: kw

Wirtschaft: Kronenbrauerei füllt 500 Hektoliter "Green Cola" pro Jahr ab / Koffein aus grünen Kaffeebohnen

Nagold-Hochdorf/Thessaloniki - Ein griechischer Getränkeunternehmer hat mit einem innovativen Cola-Produkt in Deutschland Fuß gefasst. Auch dank der Hochdorfer Kronenbrauerei, die das Produkt in Deutschland abfüllt.

Da staunten der Beauftragte für die Deutsch-Griechische Versammlung (DGV), der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel, und Calws Landrat Helmut Riegger bei einem Besuch in Griechenland nicht schlecht: Die traditionsreiche Hochdorfer Kronenbrauerei in Nagold-Hochdorf ist Abfüller für die Glasflaschen der Marke "Green Cola". Die Markenrechte hat das Unternehmen Green Cola Hellas mit Sitz im Norden Griechenlands. Das Produkt ist auf dem griechischen Markt bereits Nummer zwei im Cola light-Segment. In Hochdorf füllt man zwischenzeitlich rund 500 Hektoliter pro Jahr für den deutschen Markt ab.

"Zusammenarbeit ist keine Einbahnstraße"

Für den CDU-Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Fuchtel ist das Projekt "ein Beispiel dafür, dass die deutsch-griechische Zusammenarbeit keine Einbahnstraße ist". Die DGV arbeite daran, dass auch auf dem Gebiet der Wirtschaft mehr Kooperationen entstehen, um in Griechenland eine wirtschaftliche Belebung zu erreichen.

Fuchtel war in Griechenland, um dort die Eröffnungsrede beim Start einer neuen Bank zu halten. Calws Landrat Helmut Riegger hatte als Vertreter der Landkreise mit über 50 griechischen Bürgermeistern an einem Workshop mitgewirkt. Es ging um einen Erfahrungsaustausch bezüglich der administrativen Probleme zur Bewältigung der Flüchtlingsströme. Beim Zusammentreffen mit der griechischen Wirtschaftskammer dann die Überraschung: Die Abfüllung der griechischen Cola-Marke "Green Cola" passiert ausgerechnet in Nagold-Hochdorf.

"Green Cola" ist eine Getränke-Innovation im Cola-Segment aus Griechenland. Das Konzept basiert wesentlich auf dem Produkt: hergestellt mit null Prozent Zucker, Aspartamen, Natrium-Cyclamat, null Phosphorsäure und ohne Konservierungsstoffe, dafür aber mit Süßstoffen aus der Stevia-Pflanze und natürlichem Koffein aus grünen Kaffeebohnen. Seit 2011 auf dem griechischen Markt, ist Green Cola heute dort bereits die Nummer zwei mit einem Anteil von fast acht Prozent im Cola- und mit über 15 Prozent im Cola-Light-Segment.

Möglich geworden war der Start des Projekts durch die Übernahme des Getränkeabfüllers EPAP in Lepti bei Orestiada (Ost-Thrakien). Das Unternehmen war bis dahin Exklusiv-Abfüller von Coca- Cola, Fanta und Sprite in Nordgriechenland. Drei Abfülllinien schaffen heute eine Tagesleistung von durchschnittlich 20 000 Kisten. Gründer und Eigentümer der Green Cola Hellas ist Periklis Venieris, der 30 Jahre erfolgreich für Coca-Cola tätig war.

Die Exporte decken momentan rund zehn Prozent des Umsatzes. Deutschland ist derzeit der wichtigste Absatzmarkt. Es ist das erste Mal, dass ein griechischer Getränkehersteller im Erfrischungsgetränke-Segment als Pionier mit einem Premiumprodukt in der Cola-Kategorie im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel Fuß fassen konnte. Für Leonidas Stoikos, geschäftsführender Gesellschafter der deutschen Niederlassung Green Cola Germany GmbH in Remseck, liegen die Gründe für den rasanten Aufstieg auf der Hand: "Professionalität, Konsistenz, harte Arbeit und die Anpassung an die ständig ändernden Anforderungen der Märkte."

Den deutschen Markt beliefert die Green Cola Germany GmbH aus Distanz- und Kostengründen von drei Standorten aus: Nagold (Glasflasche), Großkölnbach in Bayern (Dose) und Kirchheim in Bayern (PET-Flasche). Obwohl die Produktion in Deutschland stattfindet, wird das Konzentrat zur Herstellung der Green Cola aus Griechenland exportiert.