Das "Humpis-Quartier" in Ravensburg steht bei einer Exkursion des Heimatgeschichtsvereins im Mittelpunkt. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Verein für Heimatgeschichte in Nagold stellt sein Programm für 2015 vor / Highlights sind die Exkursionen

Von Oskar Albiez

Nagold. "Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft", meinte schon der große Gelehrte Wilhelm von Humboldt. Der Nagolder Verein für Heimatgeschichte ist daher überzeugt: Geschichtliches Wissen über die Umgebung der Heimat bereichert das Lebensgefühl der Menschen. Unter diesem Gesichtspunkt bereitete der Vorstand ein buntes Programm für 2015 vor.

Geplant sind 13 verschiedene Aktivitäten, die sich über das gesamte Jahr hinwegziehen. Von Vorträgen in Nagold bis hin zu einer zweitägigen Exkursion nach Oberschwaben können sich die Teilnehmer auf spannende Themen freuen.

Den Schwerpunkt setzt der Verein auch in diesem Jahr auf die Lebensumstände der Menschen aus der Region bis ins Mittelalter. Dazu gehört der Besuch der großen Landesausstellung in Stuttgart am 14. Februar mit dem Thema "Ein Traum von Rom – Römisches Stadtleben in Südwestdeutschland". Die "ewige Stadt" war seinerzeit Trendsetter und Vorbild für gehobenes Wohnen, die florierende Wirtschaft und privaten Luxus.

Am 5. März bietet der Verein für Heimatgeschichte in einem öffentlichen Vortrag im Kubus einen Vortrag mit dem Thema "Kelten, Römer und Germanen – das Ende der spätkeltischen Siedlungen in Baden-Württemberg" an. Denkmalpfleger Günther Wieland konzentriert sich bei dabei ebenso auf die Stadt Nagold.

In Zusammenarbeit mit der Sparkasse und der Volkshochschule in Nagold sowie der Stadtverwaltung gibt es am 23. April einen weiteren Vortrag über die Kelten. "Gold für die Krieger: Münzen und Gesellschaft in der Welt der Kelten" ist das Thema, mit dem sich die Besucher beschäftigen können. Fast nahtlos schließt sich daraufhin am 9. Mai eine Exkursion zu "Historischen Festungen am Rande der Schwäbischen Alb" an, die zum Heidengraben, zum Hohenneuffen und zur Achalm führt. Die Teilnehmer können dabei den keltischen Siedlungsspuren folgen.

Eine Exkursion zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe versetzt die Teilnehmer zurück in die Anfänge der Bundesrepublik. Hierbei sollen die Teilnehmer einen Einblick in die Arbeit der höchsten Entscheidungsinstanz in Strafsachen gewinnen.

Einer schon Tradition gewordenen Serie folgend führt eine Exkursion des Vereins zu einer Ortschaft in Nagolds Umgebung oder einem Teilort der Stadt. Am 18. April ist der Besuch des ältesten Nagolder Teilorts Iselshausen vorgesehen. Zu einer zweitägigen Exkursion nach Oberschwaben bricht der Verein am 19. September nach Ravensburg auf, einer Stadt, die im 15. Jahrhundert als Handelsplatz mit internationalen Beziehungen aufblühte. Zeugnis hiervon gibt das "Humpis-Quartier", das besterhaltene spätmittelalterliche Wohnquartier in Süddeutschland. Ebenfalls schon Tradition hat die Reise der Freunde nostalgischer Eisenbahnen zu attraktiven Anlagen. Am 4. Oktober ist dies die historische Dampfzugfahrt Kandertalbahn im Südschwarzwald.

Zum Jahresabschluss ist am 7. November der Besuch der Großen Landesausstellung in Stuttgart im Angebot. Nicht zuletzt bietet Vorsitzende Judith Bruckner für Kinder von acht bis zwölf am 6. August einen Erlebnisabend auf der Burg Hohennagold und am 7. September eine Erlebnisstadtführung an.

Am gesamten Programm des Vereins können je nach Kapazität auch Nichtmitglieder teilnehmen. Interessenten wenden sich unter Telefon 07452/790275 an Judith Bruckner.