Volker Schuler (zweiter von rechts) treibt in seiner Gemeinde die Verlegung von Glasfaserkabeln voran. Foto: Gemeinde Ebhausen Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: In Ebhausen werden Leerrohre für Glasfaser verlegt / Digitalisierung vorantreiben

Mit erheblichen Mitteln und Zuschüssen werden in Ebhausen aktuell Leerrohre für Glasfaser verlegt. Ziel ist es, im Gewerbegebiet alle Betriebe und auch die Gemeinschaftsschule ans Glasfasernetz anzuschließen.

Ebhausen. Auf dem Weg zu diesen beiden bisher noch weit entfernten Zielpunkten ist es möglich, viele Haushalte beim Glasfasernetz mitzunehmen und zudem städtebauliche Verbesserungen und Wohnumfeldmaßnahmen kostengünstig mitzugestalten. Nach Abschluss der Arbeiten wird der Ortsteil Ebhausen zu 80 Prozent mit einer Anschlussbreite von mehr als 100 MBit versorgt sein – in den weiteren Ortsteilen liegen die Bandbreiten bei mindestens 50 MBit. Aktuell werden Leerohre entlang der B 28 innerorts verlegt. Dies führt aufgrund der Ampelschaltung zu Verkehrsbehinderungen auf der Bundesstraße und wird noch rund drei Wochen dauern.

Mit der Verlegung von Glasfaser und der damit einhergehenden Erhöhung der Übertragungsquote allein sei es aber nicht getan, heißt es vonseiten der Gemeinde. "Die Digitalisierung und Erweiterung der technischen Möglichkeiten ist für den ländlichen Raum eine Riesenchance, sich unabhängig von den Ballungsräumen zu entwickeln", so Bürgermeister Volker Schuler. Das Stichwort dazu heiße "Smart city" und soll Gemeinden darauf vorbereiten, sich effizienter, vernetzter, grüner und zukunftsgerichtet fortzuentwickeln. Dazu findet im Oktober auf Initiative der SPD-Bundestagsabgeordneten Sakia Esken ein Work-shop in Ebhausen statt. Aber auch in der Gemeindeverwaltung solle die Entwicklung vorangetrieben werden, betont er in einem Schreiben. Freies Wlan als "Hot Spots" gibt es schon seit einigen Jahren und wird weiter ausgebaut.

"Die Verwaltung möchte im Gemeinderat auf den papierlosen Sitzungsdienst umstellen. Im Bereich der erneuerbaren Energien wollen wir weitere e-Tankstellen und Modellprojekte zur intelligenten Energiespeicherung angehen", schreibt Schuler. Auch sei eine Bürgerapp mit einer Marktplatzfunktion in Vorbereitung. Bei der Schulerweiterung werden Licht, Lüftung und Heizung mit einer "smarten Steuerung" versehen, um den Energieverbrauch zu optimieren.

Die Grundlage für diese Entwicklungen ist aber ein leistungsfähiges Glasfasernetz, in welches die Gemeinde Ebhausen schon mehr als 1,5 Millionen Euro investiert habe. "Leider hatten die weiteren Anbieter von digitalen Netzen nur sehr zögerlich reagiert. Nachdem wir unsere Zielmarke deutlich über 100 MBit Bandbreite hinaus sehen, musste die Gemeinde reagieren", meint das Gemeindeoberhaupt. "Diese Kosten können wir jedoch nur dank der hohen Zuschüsse von Land und Bund finanzieren und stemmen. Die Gemeinde Ebhausen möchte wie bei den erneuerbaren Energien oder bei Nachhaltigkeitsprojekten auch im Bereich der Digitalisierung Vorreiter in der Region sein."

Mit der Umsetzung der Baumaßnahmen wurde die Firma Stark Energies aus Ludwigsburg beauftragt.