Elf Flaschen Schnaps haben ein 42-Jähriger und sein Komplize geklaut. Zwei Monate Haft.
Nagold - Das Amtsgericht Nagold hat einen 42-Jährigen zu einer Gefängnisstrafe von zwei Monaten verurteilt. Zusammen mit einem Komplizen hatte der Angeklagte insgesamt elf Flaschen Wodka geklaut.
Der Asylant hält sich seit drei Jahren in Deutschland auf, spricht aber bis heute so gut wie kein Wort Deutsch, weshalb bei der Verhandlung eine russische Dolmetscherin anwesend war. Den gemeinschaftlich begangenen Raub gab der Angeklagte zu und legte ein volles Geständnis ab. Zur damaligen Zeit sei er oft betrunken gewesen – so auch am 27. Januar 2015, als beide in Nagold einen Supermarkt betraten, sich an den Regalen umschauten, die besagten elf Flaschen Wodka in der Jacke und in Taschen verstauten und den Discounter ohne zu bezahlen verließen. Der Vorgang wurde von einer Videokamera festgehalten und der Film in der Verhandlung abgespielt.
Die Frage des Richters, ob er immer noch so viel Alkohol konsumiere, verneinte der Angeklagte. "Ich habe Diabetes und mit dem Trinken aufgehört." Leben würde er von Hartz IV und wohnen zurzeit in einer Gemeinschaftsunterkunft in Calw. Den Mitangeklagten hätte er seit fünf Monaten nicht mehr gesehen.
Staatsanwältin Carmen Ljubicic forderte in ihrem Plädoyer wegen der einschlägigen Vorstrafen und weil der Angeklagte unter Bewährung stehe, eine Freiheitsstrafe von zwei Monaten. Richter Link schloss sich dem Antrag an. Der Angeklagte hätte wissen müssen, dass er irgendwann im Gefängnis landet, wenn er weiter klaut.