Die Schüler der Städtischen Musikschule Nagold legten sich beim Vorspielen in der Cafeteria des Nagolder Krankenhauses mächtig ins Zeug. Fotos: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Junge Künstler der Musikschule ernten viel Applaus im Krankenhaus Nagold

Seit 25 Jahren bringen Kinder und Jugendliche der Städtischen Musikschule in der Adventszeit ihre klingende Freude ins Nagolder Krankenhaus. Das jüngste Cafeteria-Konzert fiel mit dem 40. Jubiläumsjahr der Heilstätte zusammen, und das Publikum füllte den Raum wie eh und je restlos.

Nagold. Der Krankenhausdirektor Benjamin Stollreiter bedankte sich bei Musikschulleiter Florian Hummel, seinen jungen Künstlern sowie Musikpädagogen für ihren Einsatz, lobte die langjährige Kooperation beider Institutionen und bezeichnete diese als "keine Selbständigkeit".

Nach dem gemeinsam gesungenen "Macht hoch die Tür" spielten die jungen Pianistinnen Carla Huss und Melissa Yas vierhändig drei kurze Stücke recht resolut vor, in derselben Besetzung traten danach Marie-Christin Lißek und Agapi Kourtidi mit gleichfalls charakterstarken drei Beiträgen auf, dann führte Naemi Hummel eine gut einstudierte Romanze für Klaviersolo erfolgreich vor. Die Pianisten-Reihe schloss Elena Kwiring mit einem klar artikulierten Sonatensatz von Domenico Scarlatti ab.

Erstaunlich rhythmisch für ihr zartes Alter spielten die Querflötenspielerinnen Johanna Krutz und Finja Mayer jeweils zwei kleine synkopierte Stücke vor und die Geschwister Anna und Samuel Eißler (Querflöte, Violoncello) präsentierten im einheitlichen Zusammenspiel ein barockes Rondo. Das Gitarrenduo Luka und Mateo Lasovic sorgte für unbeschwerte Stimmung mit dem peppigen "In der Weihnachtsbäckerei", Peter Scharpf zupfte auf den Gitarrensaiten den leisen Hit "Stille Nacht".

Weihnachtliche Motive beherrschten auch die Produktionen der jungen Blockflötengruppe mit Ju’nessa Elis, Sylvia Lewiski und Katrin Wölk. Im Klang des Violinensextetts mit Emilie Duparay, Aylin Cukurcu, Fenja Anding, Arno Schmidlechner und Ciara Wassermann löste die einfache Freude des schottischen Volkstanzes Reel die Feierlichkeit des "Vom Himmel hoch" ab.

Nach vielen Programmpunkten gab’s Bravorufe obendrauf

Mit ihrem Lehrer als Duopartner fühlte sich Damaris Kaiser sichtlich geborgen bei dem Vortragen einer reizenden Klarinette-Miniatur, hingegen blieb die Oboistin Helen Nödinger im Solostück "Pan" von Benjamin Britten auf sich alleine gestellt und setzte seinen mythologischen Inhalt in ein musikalisches Bild suggestiv um.

In der vom Klavier begleiteten Serenade von Jules Demersseman hielt der Saxophonist Nicolas Bubser mit Erfolg den technisch-klanglichen Anforderungen der romantischen Musik stand. Der Klarinettist Dominik Dörrenbächer präsentierte fehlerfrei alle drei Sätze des "Petit Concert" von Darius Milhaud und verwandelte sie mit angenehmem Klang in eine musikalisch geschlossene Einheit.

Für ihre Leistungen bekamen die jungen Künstler herzlichen Applaus nach jedem Programmpunkt und nicht selten Bravorufe obendrauf. Während einige Konzertbeiträge einen Teil des Wettbewerbsprogramms für Jugend musiziert 2018 darstellten, hatte die diesjährige Bundespreisträgerin Emilie Caupin die Wettbewerb-Emotionen bereits hinter sich und sang mit ihrer innig aufblühenden Mezzosopranstimme die berührende Arie "Bereite dich Zion" aus dem "Weihnachtsoratorium" von Johann Sebastian Bach. Ein wahrlich erhabener Abschluss eines überaus gelungenen Adventskonzerts.