Sprachen bei der FDP in Nagold (von links): Pascal Kober, Lutz Hermann und Herbert Müller. Foto: FDP Foto: Schwarzwälder-Bote

Parteien: Liberale des neuen Ortsverbandes Oberes Nagoldtal ziehen Bilanz

Nagold. Bei der gut besuchten Mitgliederversammlung der Liberalen des "neuen" Ortsverbandes Oberes Nagoldtal gab der Vorsitzende Herbert Müller einen umfangreichen Rückblick auf das Jahr 2016 mit den Landtagswahlen und den angebotenen Veranstaltungen.

Im Landtag sei die FDP derzeit die einzige aktive Gruppierung, die für Schwung im Parlament sorge und die die Tagesordnungen der Debatten weitestgehend bestimme. Es reklamierten zwar inzwischen alle politischen Parteien den Liberalismus für sich, es gebe aber nur eine wirklich liberale Partei, nämlich die FDP. Vor allem durch junge Neumitglieder erhofft sich der Ortsverband neue Ideen und Anstöße, um gerade die junge Generation für ein Engagement bei den Freien Demokraten zu gewinnen. Hier erhofft sich der Ortsverband den Effekt in anderen Kreis- und Landesverbänden nutzen zu können, die einen überdurchschnittlichen Mitgliederzuwachs verzeichnen können.

Den Kandidaten und die Partei aktiv unterstützen.

Mit der Nominierung von Lutz Herrmann für die Kandidatur zur Bundestagswahl sei eine überzeugende Entscheidung getroffen worden. Der Ortsverband wird daher auch in diesem Wahljahr den Kandidaten und die Partei aktiv unterstützen.

Nach dem Bericht des Schatzmeisters Jürgen Gutekunst mit einem positiven Rechnungsergebnis konnte der Vorstand für das vergangene Geschäftsjahr einstimmig entlastet werden.

Lutz Hermann aus Baiersbronn stellte sich der Versammlung als Kandidat vor, wobei er die Bedeutung der mündigen Bürger in den Vordergrund stellte. Die Forderung nach einem Einwanderungsgesetz, die Missstände bürokratischer Anforderungen, ein selbstbewusstes Eintreten für Europa, das Anschieben von Reformen sowie das Verhindern von weiterer Einschränkung von Freiräumen für alle Bürger sind dem Kandidaten wichtig.

Interessante Aspekte seiner Tätigkeit als Militärseelsorger bei seinem Einsatz in Mali bot mit seinem Bericht der ehemalige Bundestagsabgeordnete Pascal Kober aus Reutlingen. Kober, der nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag 2013 für die Evangelische Kirche als Seelsorger bei der Bundeswehr arbeitet, sieht Mali auch als Sammelplatz für Islamistische Terroristen. Durch militärische und vor allem wirtschaftliche Hilfe sei die Stabilisierung des Landes durchaus wichtig für ganz Europa. Dies soll den Drang der Menschen dort verhindern, sich Schleppern auf dem Weg nach Europa oder Terrorgruppen anzuschließen. Die Gründe dafür können ausschließlich im Land selbst und auf dem Kontinent Afrika bekämpft werden.

Beeindruckend schilderte Kober auch die Lebensumstände der Soldaten, die Probleme der Trennung von Familien und die psychischen und physischen Belastungen. Durch die seelsorgerische Arbeit werde auch Konfession übergreifend oder konfessionslosen die Ansprache und auch Betreuung durch eine "neutrale" Instanz ermöglicht, die keine militärische Hierarchie und Wege einhalten muss. Die Gottesdienste, oftmals auch mehrsprachig und auch mit Soldaten anderer Nationen zusammen, finden unter freien Himmel, auf dem Hoteldach oder in den Aufenthaltsräumen innerhalb der Camps statt und finden großen Zuspruch.

So wurde aus einem geplanten einstündigen Referat mehr als zwei Stunden hochinteressante Information mit einer Fragerunde zum Ende der Jahresmitgliederversammlung.