Mit dem Spatenstich wurden die Arbeiten zum Bau des Digel-Pavillons eingeläutet (von links): Architekt Michael Stikel, Hans Digel, Jürgen Großmann, Jochen Digel sowie Bauunternehmer Erich Ehrsam und seine Mitarbeiter (im Hintergrund). Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Offizieller Spatenstich für den Digel-Pavillon auf dem Nagolder Schlossberg / Großmann: "gelebter Bürgersinn"

Von Manfred Köncke

Nagold. Ab sofort haben Bauhandwerker das Sagen in der Burgruine Hohennagold. Mit dem Spatenstich und der Verlegung einer Bodenplatte ist in dieser Woche mit dem Bau des Digel-Pavillons begonnen worden. Die von Architekt Michael Stikel geplante, sechs mal sieben Meter große, anthrazitfarbene Holzkonstruktion schließt mit einem Pultdach ab und soll spätestens zur Premiere des Stationentheaters am 31. Juli fertig sein.

Der Bewirtungs-Bau wird mit vier Kühlschränken, zwei Kochfeldern, einer Spülmaschine, einer Eistruhe und sonstigem Zubehör bestückt. Vereine, die ihre Gäste in den Sommermonaten auf dem Schlossberg mit Speisen und Getränken versorgen wollen, verfügen damit über eine professionelle Küchenausstattung. Zusätzlich zum Digel-Pavillon wird eine moderne Grillstation errichtet. "Damit entsteht hier weit mehr, als ursprünglich geplant", freut sich Oberbürgermeister Jürgen Großmann. Der Nagolder Gemeinderat hatte zwar mit großer Mehrheit für einen Pavillon auf Rechnung der Stadt gestimmt, der aber nicht mehr als 60 000 Euro kosten sollte. Als Hans Digel, Seniorchef des gleichnamigen Modeunternehmens davon hörte, und weil die Firma Digel in diesen Jahr ihren 75. Geburtstag am Stammsitz feiert, überzeugte der Aufsichtsratsvorsitzende die Aktionäre, den Pavillon "und was in diesem Zusammenhang dort sonst noch anfällt" zu finanzieren.

OB Großmann wiederholte beim Spatenstich seine bereits früher geäußerte Aussage, dass die Spende "mehr als eine Geste ist, sondern ein Zeichen für gelebten Nagolder Bürgersinn". Dem Rathauschef ist daran gelegen, dass die Burganlage auch nach der Landesgartenschau ein "belebter und bespielbarer Ort" bleibt. Beim Digel-Pavillon werde man – eine Forderung des Denkmalamtes – darauf achten, dass er von der Talstadt nicht eingesehen werden könne. Wie Kulturamtsleiterin Dorothee Must ist auch Jürgen Großmann zuversichtlich, dass die historische Anlage mit den getätigten Investitionen weiter aufgewertet wird, ebenso die Stadt Nagold als beliebtes Ausflugsziel.