Helmut Gottschalk verbringt seine letzten Tage im Vorstandsbüro – Ende Juni geht er in Ruhestand. Foto: Müssigmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Finanzen: Volksbank-Vorstand Gottschalk geht nach 51 Berufsjahren in Ruhestand

Nagold/Bad Liebenzell/Herrenberg. Nach fast 35 Jahren im Vorstand der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg geht Helmut Gottschalk Ende Juni in Ruhestand.

Eine so lange Karriere an der Spitze einer Bank ist ungewöhnlich – Gottschalk hatte 1982 im Alter von 31 Jahren den Posten übernommen. "Ich wollte ganz früh in Vorstandsverantwortung", sagt er. Dort hat er unter großem Einsatz Karriere gemacht – in einer Sechs-Tage-Woche bringt er seit 14 Jahren auch noch die Aufgabe als Aufsichtsrat in der Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank in Frankfurt unter, die mehrheitlich Genossenschaftsbanken wie der Volksbank in Herrenberg gehört.

Seit 2010 ist er dort Aufsichtsratsvorsitzender und wird es auch nach Abschied von der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg noch ein Jahr lang bleiben. "Die Beanspruchung wird aber ein ganzes Stück zurückgehen, das ist auch schön so", sagt Gottschalk.

Reise nach Hawaii geplant

Obwohl er damit weiter Verpflichtungen hat, freut sich Gottschalk auf mehr Freizeit. Er schmiedet privat schon einige Pläne. "Jetzt stehen größere Urlaube an", sagt er. Mit seinen zwei Enkelkindern plant er eine Reise nach Hawaii. Außerdem stünden in seinem Haus Renovierungsarbeiten an, die er nun erledigen wolle. So manche Leidenschaft, für die neben dem Beruf kaum Zeit war, könnte Gottschalk als Ruheständler wieder beleben. "Ich spiel gerne mal Skat, bin bisher aber vielleicht drei Mal pro Jahr dazu gekommen." Er jogge gerne, fahre Ski und besuche gerne Kunstausstellungen.

Sein Berufswunsch stand so konkret für ihn als Jugendlichen noch nicht fest. Sein Vater sei Polier im Straßenbau gewesen und habe noch eine Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben, berichtet Gottschalk. Er habe gesehen wie hart die körperliche Arbeit ist und entschied für sich, dass er was anderes machen wollte.

Die Bankkarriere hat er dann als 15-Jähriger auf Empfehlung des Pfarrers in seinem Heimatort Bad Liebenzell begonnen und habe dann gemerkt, dass es genau das Richtige sei – was gäbe es für eine bessere Bestätigung dieser Wahl als 51 erfolgreiche Jahre in der Bankenbranche.

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