Die evangelische Kantorei Nagold gab ihr Sommerkonzert. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kantoreikonzert in der Nagolder Stadtkirche

Von Rafael Hummel

Nagold. Die evangelische Kantorei Nagold gab unter der Leitung von Eva-Magdalena Ammer ein fulminantes Konzert für Chor, Solisten und Orgel in der Nagolder Stadtkirche.

Zum Auftakt sang die Kantorei "Dextera Domini", ein imposantes Meisterwerk von César Franck für Chor und Orgel. Es begann zurückhaltend und leise bevor Orgel und Sänger ihre volle Lautstärke entfalteten und die Klangkraft des Stücks die Stadtkirche füllte.

Modern ging es weiter: "Windsteg" von Hans Georg Bertram. Das Werk besteht aus drei unterschiedlichen Einzelstücken, geistlichen Liedern nach Gedichten von Käthi Hohl-Hauser für Mezzosopran (Eva-Magdalena Ammer) und Orgel (Hans Martin Braunwarth). Ammer interpretierte alle drei textreichen Sätze souverän mit ihrer gewohnt klaren Stimme und deutlichen Aussprache. Die Orgel kontrastierte mit zum Teil improvisatorischen Einwürfen.

Dem folgten drei geistliche Lieder für Alt (ebenfalls Eva-Magdalena Ammer), Chor und Orgel von Felix Mendelssohn.

Danach erklang ein geistliches Konzert für Sopran, Chor und Orgel, wiederum von Hans Georg Bertram. Rahel Braunwarth übernahm den Sologesang. "Herr, Gott, du bist unsre Zuflucht für und für" ist, wie das zuvor gehörte "Windsteg", sehr textintensiv und somit auch dessen Aufführung komplex. Nur wenige Passagen werden wiederholt und die Melodien sind nicht so eingängig wie beispielsweise jene der romantischen Komponisten, die an diesem Abend gehört wurden. Kantorei wie Sopranistin und Organist (Peter Ammer), gaben es gekonnt zum Besten.

Danach erklang das vierstimmige Chorstück "Ehre sei Gott", komponiert von Bertold Hummel. Die besondere Schwierigkeit bei diesem Werk ist, dass es à cappella, also ohne Orgelbegleitung zu interpretieren ist. Sicher und selbstbewusst sangen die Sänger der Kantorei das anspruchsvolle Werk.

Eine starke Leistung aller Beteiligten

Gemäß Programm wurde als letzter Punkt das Eröffnungsstück "Dextera Domine" noch einmal gespielt. Ohne eine Zugabe zu hören, entließen die zahlreichen Konzertbesucher die Musiker allerdings nicht. Zwischen den Musikstücken las Dörte Wohlbold Poesie, die der Feder des ehemaligen Iselshäuser Pfarrers Steffen Poos entstammte. Insgesamt war es ein sehr gelungenes und mitreißendes Konzert. Eine starke Leistung aller Beteiligten, die nicht zuletzt vom Publikum durch lang anhaltenden Schlussapplaus honoriert wurde.