Noch ist das geplante Nagolder Bürgerzentrum eine Baustelle. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Baumaßnahme: Nagolds Bürgerzentrum soll nach den Sommerferien fertig sein – und das Burgcenter beleben

Ganz Nagold wartet – auf die Fertigstellung des Bürgerzentrums im Burgcenter. Ursprünglich einmal für Sommer vergangenen Jahres angekündigt, geht die Urschelstiftung aktuell von einer "Inbetriebnahme des Bürgerzentrums im Regelbetrieb" nach den Sommerferien aus.

Nagold. Das bestätigt auf Nachfrage Werner Baumeister, der – nomen est omen – für die Urschelstiftung die gesamte Organisation des umfangreichen Bauprojektes organisiert. "Mitte Februar wurde mit den ersten Bauaktivitäten begonnen", so Baumeister. Das heißt: Demontage der alten Beleuchtung, Rückbau der Lüftungsanlage sowie das Entfernen der alten Bodenbeläge des ehemaligen Ladengeschäfts.

In der vergangenen Woche wurde dann mit ersten Trockenbaumaßnahmen begonnen, so mit dem Abriss der alten (Zwischen-)Wände und dem Herrichten der gesamten Innenflächen für den späteren Aufbau der geplanten neuen Wandstrukturen. "Der aktuelle Projektterminplan sieht vor, dass die Bauaktivitäten voraussichtlich Anfang Juli abgeschlossen sind. Danach erfolgt die Möblierung, die Inbetriebnahme der IT-Technik und der Testbetrieb", so Baumeister weiter.

Kinderbüro der Stadt siedelt um

Der dabei umzusetzende Bauentwurf sieht vor, dass neben einem Wechsel aus getrennten und offenen Büroflächen für die einzelnen Vereine und Institutionen es auch eine (interne) Teeküche und einen Mehrzweckraum für Besprechungen und Workshops, aber auch zum Beispiel für publikumsoffene Vortragsveranstaltungen geben wird. Unter Umständen könnte der Mehrzweckraum später aber auch für Sprachkurse – etwa der Volkshochschule – genutzt werden. Fest stehe auch, dass das schon bisher im Burgcenter (vis-a-vis zum künftigen Bürgerzentrum) untergebrachte Kinderbüro der Stadt Nagold ebenfalls mit in die neuen Räume umsiedeln werde. Auf diese Weise wolle man das Bürgerzentrum "zu einem wirklich lebendigen Zentrum mit hohem Publikumsverkehr" machen – und nicht zu einer "Gemeinschaft von Verwaltungsbüros".

Das genaue Datum für die eigentliche Inbetriebnahme des Bürgerzentrums steht allerdings immer noch nicht ganz genau fest. Das müsse noch mit den Nutzerorganisationen – insgesamt werden einmal 18 verschiedene ehrenamtliche Organisationen und städtische Institutionen das Bürgerzentrum als gemeinsame Anlaufstelle für die Bürger nutzen – abgestimmt werden, die jeweils durch alle vier Wochen stattfindende gemeinsame Sitzungen in den gesamten Projektprozess eingebunden seien. Als Grund für die verschiedenen zeitlichen Verzögerungen bei der Fertigstellung des Bürgerzentrums nennt die Urschelstiftung neben dem aufwendigen Zuschussverfahren, auf das man zur Bewältigung der hohen Anlaufkosten des Großprojektes angewiesen sei, den immensen Abstimmungsaufwand zwischen den einzelnen, beteiligten Organisationen und der Stadt sowie die allgemein hohe Auslastung im Bauhandwerk, auf das man bei der Umsetzung der Baumaßnahmen angewiesen sei.

Das künftige Nagolder Bürgerzentrum befindet sich im ersten Obergeschoss des "Burgcenters" am Eingang der Marktstraße und umfasst insgesamt 214 Quadratmeter Aktionsfläche plus 23 Quadratmeter fürs Lager. Die Räume sind dank des Aufzuges im Burgcenter barrierefrei zugänglich und befinden sich in direkter Nachbarschaft der ebenfalls im Burgcenter untergebrachten Stadtbibliothek.

Man erhofft sich reichlich Synergien

Ziel des Bürgerzentrums ist es, an sechs Tagen die Woche von 9 bis 18 Uhr als zentraler Anlaufpunkt für die verschiedene Vereine und Institutionen zu fungieren – wobei sich die einzelnen Einrichtungen die Vor-Ort-Präsenz-Zeiten nach einem genau ausgearbeiteten Belegungsplan teilen werden.

Das "Joint-Venture" von Stadtverwaltung und Vereinen soll dabei auch reichlich "Synergien" der verschiedenen Einrichtungen untereinander erzeugen, die sonst bisher "stets im eigenen Saft" schmorten. Erhoffter Nebeneffekt: auch das Burgcenter soll von der erwarteten hohen Besucherfrequenz profitieren und für die dortigen Gewerbebetriebe und Gastronomen attraktiver werden. Eine Hoffnung der Urschelstiftung: dass sich dort irgendwann auch wieder ein Café oder ähnliches ansiedeln möge, was die Attraktivität des Standorts weiter steigern würde.