Anerkennungspreis: Klasse 8a der Christiane-Herzog-Realschule recherchiert zur Geschichte der Textilindustrie
Nagold. Für ihre herausragende Erforschung der Geschichte der Nagolder Textilindustrie wurden die Schüler der Klasse 8a der Christiane-Herzog-Realschule nun ausgezeichnet.
Zum Abschluss der Heimattage in Waiblingen bekamen die Schüler bei der Verleihung des Landespreises für Heimatforschung von der Ministerialdirektorin Simone Schwanitz einen Anerkennungspreis überreicht.
"Die CHR hat sich, was die historische Projektarbeit angeht, zu einem Leuchtturm entwickelt."
Nach der großen Forschungsarbeit einer 8. Klasse vor zehn Jahren über den Aufstieg und Niedergang des Gerbereigewerbes haben die Geschichtslehrer Fabian Stufft und Gabriel Stängle zum zweiten Mal Schüler für ein wirtschaftsgeschichtliches Thema begeistern können. Schwerpunkt der Untersuchung waren die Nagolder Tuchfabriken seit der Industrialisierung. Methodisch arbeiteten die Schüler sowohl mit archivarischen Quellen als auch mit Zeitzeugeninterviews alter Nagolder Fabrikbesitzer.
Günter Bräuning von der Nagolder Wilhelm-Weitbrecht-Stiftung überreichte der Klasse 250 Euro. "Dieser Betrag soll ein Zeichen der Wertschätzung sein, dass sich Schüler in vorbildlicher Weise der Erforschung der regionalen Wirtschaftsgeschichte widmen." Die Klasse hatte unter anderem die Bilanzen der ehemaligen Tuchfabrik C.F. Weitbrecht ausgewertet. Das Geld für die Klassenkasse soll nach Bräuning auch Motivation für weitere Schulprojekte sein: "In der Region Nagold gibt es beispielsweise noch die Geschichte der Holz- und Möbelindustrie oder die Geschichte der Elektrizitätsversorgung zu erforschen. Von Seiten der Nagolder Betriebe möchte die Stiftung ein positives Zeichen setzen."
Erfreut ist auch Schulleiter Andreas Kuhn. "Schon zum vierten Mal innerhalb von zehn Jahren wurden Schüler, beziehungsweise ehemalige Schüler der CHR beim Landespreis für Heimatforschung ausgezeichnet. Die CHR hat sich, was die historische Projektarbeit angeht, zu einem Leuchtturm in Baden-Württemberg entwickelt." Während der Realschulrektor noch den Erfolg seiner Schüler feiert, ist sein Geschichtslehrer Gabriel Stängle mit seiner achten Klasse schon in das nächste historische Projekt vertieft. Die Schüler arbeiten am Schicksal der Verfolgten des Nationalsozialismus im Raum Nagold. Drei Archivbesuche haben die Schüler schon hinter sich. Die Klasse freut sich auch über Hinweise aus der Bevölkerung. Kontaktmöglichkeit besteht über das Sekretariat der Christiane-Herzog-Realschule, Telefon 07452/8 45 80 oder per E-Mail an staengle@chr-nagold.de