Thomas Reimer, Jürgen Großmann, Jürgen Deutschle und Michael Stikel (von links) freuten sich gestern über die offizielle Schlüsselübergabe für das Schietinger Gerätehaus. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Schietingen kommen mehr als 1000 Besucher

Von Uwe Priestersbach

Nagold-Schietingen. Bei echtem Kaiserwetter wurde das neue Schietinger Gerätehauses offiziell seiner Bestimmung übergeben. "Das war eigentlich nicht geplant", rief Oberbürgermeister Jürgen Großmann in Erinnerung – und von einem "Meilenstein in der Geschichte Schietingens" sprach Abteilungskommandant Jürgen Deutschle.

Und so machte der OB nochmals auf den Auslöser für den Gerätehaus-Neubau aufmerksam und betonte: "Zu diesem Schritt sind wir gezwungen worden." Vor sechs Jahren musste das alte Schietinger Rathaus, in dem auch die Feuerwehr untergebracht war, wegen drohender Einsturzgefahr abgebrochen werden. Die Abteilungswehr mit ihren 20 aktiven Mitgliedern war daraufhin bis zum Einzug ins neue Domizil in einem Schuppen sowie einem Container an der Kreisstraße in Richtung Haiterbach mehr schlecht als recht untergebracht.

Den Neubau des schmucken Gerätehauses in der Schietinger Ortsmitte bezeichnete Jürgen Großmann gestern auch als Bekenntnis zum dezentralen Feuerwehrwesen in der Stadt. "Wir stehen zu den kleineren Abteilungen in der Stadt, denn die Aufgaben der Feuerwehr müsse nah an den Menschen und vor Ort in die Dorfgemeinschaft eingebunden bleiben", ist der Rathauschef überzeugt. Zudem machte der OB deutlich, dass man sich beim Neubau in der Ortsmitte trotz moderner Infrastruktur auf das Notwendige und Wesentliche beschränkt habe. Erfreulich sei, dass bei den Baukosten von rund 525 000 Euro finanziell eine Punktlandung geglückt sei. Ein dickes Lob gab es bei dieser Gelegenheit für die Feuerwehr, denn "fast 1400 Stunden Eigenleistungen können sich sehen lassen".

Von einer "ausgezeichneten Lösung" sprach Ortsvorsteher Thomas Reimer – auch wenn der Weg dorthin von Höhen und Tiefen begleitet war. Denn nachdem der Untergrund am alten Domizil problematisch war, musste zunächst ein neuer Standort gesucht werden, bis man in der Hangstraße fündig wurde. Wie der Ortsvorsteher betonte, könne man auf das Ergebnis stolz sein – zumal "der Neubau eines Gerätehauses in einem kleinen Stadtteil nicht selbstverständlich ist".

Wie Stadtbrandmeister Paul Amand erläuterte, wird das zeitgemäße Gerätehaus mit seinem aktuellen Stand der Technik den Belangen der Feuerwehr gerecht. Für ihn ist es besonders wichtig, "dass alle Stadtteile über ortskundige Abteilungen verfügen".

Für Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide verbindet sich der Begriff "Heimat" auch mit der Dorfgemeinschaft und der Sicherheit ihrer Bürger. Gleichzeitig betonte er: "Das modern ausgestattete Feuerwehrhaus ist kein Luxus, sondern schafft Sicherheit im Ort." Als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes freute sich Klaus Ziegler, dass mit dem Neubau nun das lange Provisorium zu Ende gegangen ist.

Auf die 30-wöchige Bauzeit machte Architekt Michael Stikel aufmerksam, wobei er es beachtlich fand, dass von den engagierten Feuerwehrangehörigen die kompletten Schreiner- und Malerarbeiten übernommen wurden.

Gefeiert wurde die Einweihung auch mit einem Festgottesdienst, der von einem Bläserquartett aus Reutlingen begleitet wurde, während der Obertalheimer Spielmannszug den anschließenden Festakt umrahmte.

Daneben demonstrierte die Feuerwehr ihre Schlagkraft: So standen beim neuen Gerätehaus zwei Showübungen der Abteilung Stadt auf dem Programm. Mit von der Partie war ebenso die Spielstraße der Nagolder Jugendfeuerwehr. Zudem spielte der Musikverein Hochdorf-Schietingen und es gab Livemusik mit der Band "Roaler". Zufrieden zog man am Ende in Schietingen Bilanz: Mehr als 1000 Besucher wurden zur Eröffnung gezählt.